24. Dezember 2016

Adventskalender | #24 – Frohe Weihnachten!

Liebe Leser und Freunde,

ich wünsche euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise lieber Menschen. Vergesst nicht, die Feiertage zum Entspannen zu nutzen, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt.



Liebe Grüße
Eure Lady

23. Dezember 2016

Adventskalender | #23 – Gedankengemoppel 2 – Die Anderen

Was macht einen guten Autor aus? Unter anderem die Gabe, sich in seine Figuren hineinversetzen zu können. Andere Menschen wahrzunehmen, auch wenn sie gar nicht existieren, ist eine wunderbare menschliche Eigenschaft. Und ich bin mir sicher, dass das man das trainieren kann! Versucht doch mal, an eine Streitsituation aus diesem Jahr zu denken und versucht dann, durch Nachdenken herauszufinden, wie die andere Person sich bei diesem Streit gefühlt haben muss. Was hat sie gedacht? Was waren ihre oder seine Prioritäten? Wie geht es der Person heute damit?

Ihr werdet sehen, dass es sich lohnen kann, wenn man auch mal den Standpunkt wechselt. Denn schließlich sind wir alle Menschen und die großen Konflikte lassen sich nie befriedigend mit Waffengewalt lösen. Man kann Konflikte sogar schon lösen, bevor sie entstehen! 

22. Dezember 2016

Adventskalender | #22 – Gedankengemoppel 1 – Gesundheit!

Liebe Freunde,
wir alle sollten ja eigentlich wissen, dass Gesundheit sehr wichtig ist. Allerdings vergessen wir sie sehr oft. Oder wir ignorieren unsere Gesundheit. Wahrscheinlich machen wir beides. Wir sollen auf der Arbeit glänzen, immer toll aussehen, für alle Freunde und Bekannten Zeit haben und manchmal wollen wir einfach nur das tun, was uns Spaß macht. 
Aber lasst euch gesagt sein: Tut auch etwas für eure Gesundheit, sonst werdet ihr das später bereuen. Ich schlage mich schon seit Wochen mit gesundheitlichen Problemen herum, dabei hätte ich vieles davon durch ein wenig Sport und einem früheren Gang zum Augenarzt verhindern können. Kurz gesagt: Hast Du die falschen Brillengläser, wird Dein ganzer Körper darunter leiden. Ich habe schon sooo lange kein richtig dickes Buch mehr lesen können (sicher 4 Monate) und das mindert meine Lebensqualität so richtig. 
Also geht bitte, bitte, bitte regelmäßig zum Augenarzt, auch wenn ihr (noch) keine Brille tragt!

Eure Lady

21. Dezember 2016

Adventskalender | #21 – Auf zur Norm!

Im 19. Jahrhundert verlangte man dann nach Einheitlichkeit in Rechtschreibung und Aussprache. Eine Norm zu haben, konnte vieles erleichtern, z.B. den Schulunterricht. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein gab es viele verschiedene Formen, die nebeneinander existierten. Manche Wörter hatten gar 5 oder 6 verschiedene Schreibweisen, wie z.B. das Wort Ernte, das damals folgende weitere Formen aufwies: Ernde, Ärnte, Ärnde und Ärndte. Verwirrend oder?

Dann kam ein Herr namens Konrad Duden. Er war Direktor eines Gymnasiums und für seine eigene Schule gab er eine Broschüre mit verbindlichen Rechtschreibregeln heraus. Und Duden konnte sich durchsetzen. Auch heute noch orientieren wir uns im deutschsprachigen Raum großteils am Duden wenn wir nicht wissen, wie ein Wort denn nun geschrieben wird. Der Duden wird heute in 12 Bänden verkauft und mit Rechtschreibung beschäftigt sich nur einer davon.

20. Dezember 2016

Adventskalender | #20 – Die Nase

Das Wort Nase kommt tatsächlich nicht über ein Fremdwort in unsere Sprache, sondern es geht auf eine indogermanische Wurzel (*nas-) zurück. Ja, so alt ist dieses Wort tatsächlich schon! Im Althochdeutschen hieß sie nasa, in mittelhochdeutscher Zeit schon nase

Auch andere indogermanische Sprachen kennen dieses Wort in irgendeiner Form:
  • Englisch: nose
  • Latein: nasus
  • Norwegisch: nese

19. Dezember 2016

Adventskalender | #19 – Von Zesen oder nicht von Zesen? Das ist hier die Frage.

Heute kommt ein kleiner Fakt zum angeben und klugscheißen. 😉

Oft wird behauptet, dass Philipp von Zesen gefordert haben soll, dass man das Wort Nase durch Gesichtserker ersetzen soll. Das stimmt allerdings nicht. Zwar wurde diese Forderung tatsächlich zu seiner Zeit gestellt, man weiß aber nicht genau von wem. 

18. Dezember 2016

Adventskalender | #18 – Von Zesens Eindeutschungen

Einige der Wörter, die der Herr von Zesen eindeutschen wollte, haben sich sogar bis heute durchsetzen können. Hier sind ein paar bekannte Beispiele:
  • Jahrbuch statt Annalen 
  • Vertrag statt Kontrakt
  • Zweikampf statt Duell
  • Zeughaus statt Arsenal.
Da sollten wir doch einfach mal Danke sagen, oder was meint ihr? Könntet ihr auch mit den anderen Wörtern leben? 😎

Viele seiner Eindeutschungen klingen aber wirklich einfach nur lustig:
  • Meuchelpuffer statt Pistole
  • Jungfernzwinger statt Nonnenkloster
  • Tageleuchter statt Sonne.
Also... Die braucht es nun wirklich nicht.

17. Dezember 2016

Adventskalender | #17 – Philipp von Zesen

Philipp von Zesen? Den Namen haben wir doch gestern schon gehört? Jawoll, der Herr Von Zesen war aber nicht nur Mitglied in der Fruchtbringenden Gesellschaft (Immer noch ein witziger Name!), sondern auch in der Deutschgesinnten Genossenschaft. Das war ebenfalls eine Sprachgesellschaft.
Von Zesen ist vor allem für seine zahlreichen Eindeutschungen fremdsprachiger Wörter bekannt. Allerdings hat er es auch manchmal übertrieben und wollte Wörter eindeutschen, die gar nicht eingedeutscht werden mussten, da sie schon längst deutsche Wörter waren. Ein paar Beispiele für Von Zesens Eindeutschungen bekommt ihr morgen! 😏 

16. Dezember 2016

Adventskalender | #16 – Die fruchtbringende WAS???

Eine der bekanntesten Sprachgesellschaften war die Fruchtbringende Gesellschaft oder auch der Palmenorden. Sie war die bei weitem größte Sprachgesellschaft Deutschlands mit über 800 Mitgliedern. Die Mitglieder hatten dann auch fantasiereiche Namen, die auch etwas mit dem Pflanzenmotto zu tun hatten, wie z.B. der "Nährende". Das Symbol der Gesellschaft war der Palmenbaum. Namhafte Mitglieder waren z.B. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Philipp von Zesen. Die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft (Was für ein Name!) übersetzten sehr viele fremdsprachige Texte ins Deutsche. Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde 1617 in Weimar gegründet.

15. Dezember 2016

Adventskalender | #15 – Die Sprachgesellschaften

Luther hatte einen großen Einfluss auf die deutsche Sprache. Seine Bibelübersetzungen waren weit verbreitet und sind bis heute bekannt. 
Im 17. Jahrhundert entstanden dann die, heute weniger bekannten, Sprachgesellschaften. Zur damaligen Zeit orientierte man sich in den höheren Schichten noch immer stark an der Französischen Sprache und genau das hat den Mitgliedern der Sprachgesellschaften sauer aufgestoßen. Man wollte weg vom Französischen und hin zur Deutschen Sprache. Die Sprachgesellschaften beschäftigten sich aber nicht nur allein mit Sprache, sondern auch mit Literaturkritik, Poetik, Rhetorik und dem Übersetzen. 

14. Dezember 2016

Adventskalender | #14 – Eine Norm wird langsam geboren

In der Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurde im deutschen Sprachraum die Frage nach einer verbindlichen Sprachnorm aufgeworfen. Diese Norm sollte sowohl die Schreibung als auch die Aussprache betreffen. Die Gebildeten ihrer Zeit versuchten also zu einer einheitliche Sprachnorm der deutschen Sprache zu gelangen.
Aber wie sollte diese Norm denn aussehen? Damals war man der Meinung, dass die Sprache der sozialen Unterschicht und die Sprache, die auf dem Land gesprochen wurde, als unrein und pöbelhaft anzusehen ist. Die künstlerische, poetische Sprache wurde als wertvoll betrachtet und die Alltagssprache wurde abgewertet. Mit der Sprache beschäftigt hat sich nur ein winzig kleiner Teil der Bevölkerung. 

13. Dezember 2016

Adventskalender | #13 – Neuhochdeutsch

Ab 1650 sprechen wir schon vom Neuhochdeutschen. Über die Dauer dieser Periode gibt es verschiedene Auffassungen. Manche sind der Meinung, dass sie bis heute andauert. Andere sprechen ab ca. 1945/50 von der Epoche des Gegenwartsdeutschen. Peter Ernst ist der Meinung, dass eine neue Epoche schon am Ende des 19. Jahrhunderts zu setzen ist. Und wie er das begründet, erfahrt ihr morgen! ☺

12. Dezember 2016

Adventskalender | #12 – Martin Luther

Was hat Luther denn mit der deutschen Sprache zu tun? Da war doch was...!

Luther war Theologe und daran interessiert, den Menschen das Wort Gottes näher zu bringen. Er hat im 16. Jahrhundert die Bibel ins Deutsche übersetzt. Da es dann schon den Buchdruck gab, konnten sich seine religiösen Schriften rasch verbreiten. Luther war nicht irgendwer. Es wurde festgestellt, dass seine Schriften im Jahr 1529 ca. die Hälfte aller Drucke im deutschsprachigen Raum ausmachten. Zur damaligen Zeit hatte jeder fünfte Haushalt eine Luther-Bibel! 
Da er viel unterwegs war, kannte Luther verschiedene Varianten des Deutschen. Durch seine sehr weit verbreiteten Bibelübersetzungen hatte er einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die deutsche Sprache. Zum Beispiel benutzte er Fremdwörter, die dann in den Sprachgebrauch eingingen. Bekannte Beispiele sind Apostel statt Zwölfbote oder Prophet statt Weissager. Außerdem veränderte er auch bestimmte Wörter in ihrer Form: Predigt statt Predige, Zöllner statt Zollner oder Ehrgeiz statt Ehrgeitigkeit. Ehrgeitigkeit, was für ein Wort!

11. Dezember 2016

Adventskalender | #11 – Danke Gutenberg!

Die erste Papiermühle wurde in Deutschland erst 1389/90 errichtet. das ist sehr spät. Zuvor musste man Papier aus Italien importieren. 
Vor Gutenberg wurde auch schon gedruckt, allerdings war das viel mühsamer. Zum Beispiel gab es die sogenannten Blockbücher. Man hat jede Buchseite auf Holz geschnitzt, was eine irre Arbeit gewesen sein muss. Dann wurde das Ganze auf Papier gedruckt. Man musste bei diesem Verfahren aber immer zwei Seiten aufeinander kleben, da das Gedruckte auf der Rückseite durchschien. Die Blockbücher wurden dadurch sehr dick. Außerdem waren ja die "Stempel" aus Holz und das nutzt sich nun mal sehr schnell ab. Daher konnte man mit einer mühsam geschnitzten Platte nur sehr wenige Seiten herstellen.
Durch Gutenberg können Bücher seit dem 15. Jahrhundert schon sehr viel effizienter und kompakter hergestellt werden. 

10. Dezember 2016

Adventskalender | #10 – Frühneuhochdeutsch

Zwischen 1350 und 1650 spricht man von der frühneuhochdeutschen Zeit. Richtig spannend wird es dann ab 1450, denn ab dann war es möglich, Bücher in kleinen Auflagen zu vervielfältigen. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metall-Lettern wird meist Johannes Gutenberg genannt. Sein Geburtsname lautet aber eigentlich Johann Gensfleisch zur Laden.  

9. Dezember 2016

Adventskalender | #9 – Falsche Freunde

Heute geht es um den Wortschatz des Mittelhochdeutschen. Wenn wir diese Wörter lesen, denken wir sofort, dass wir deren Bedeutung kennen. Aber: Falsch gedacht. Es gibt Wörter, die uns eine falsche Bedeutung vortäuschen, die sogenannten false friends. Hier kommen zwei Beispiele:

Das mittelhochdeutsche Wort biderbe bezeichnet weder einen biederen, also langeweiligen Menschen, noch einen ungehobelten bzw. derben. Es bedeutet so viel wie rechtschaffen, redlich und anständig zu sein.

Mit vrouwe wurde nicht jede Frau angesprochen oder bezeichnet, sondern nur adlige Frauen. Übersetzt bedeutet es so viel wie Herrin oder Dame. 

Seltsam, wie sich die Bedeutung von Wörtern im Laufe der Zeit verändert. 😶

8. Dezember 2016

Adventskalender | #8 – Der Parzival und seine Auflage

In der damaligen Zeit wurde noch fast alles mit der Hand geschrieben. Zwar gab es den Buchdruck in Europa schon vor Gutenberg, durchsetzen konnte sich dieses Verfahren aber erst mit den beweglichen Metall-Lettern von Gutenberg. 
Und da es ewig dauerte eine Handschrift anzufertigen, ist es nicht verwunderlich, dass es von den meisten Werke aus mittelalterlicher Zeit kaum Textzeugnisse gibt. Von Wolframs Parzival sind beispielsweise 16 vollständige Handschriften erhalten, außerdem gibt es von diesem Werk 70 Fragmente. Als Fragment bezeichnet man eine aus verschiedenen, heute meist unbekannten, Gründen unvollständig überlieferte Handschrift. Das sind fast 90 Textzeugnisse und das ist viel für die damalige Zeit.

Natürlich denken heute viele: "Das ist aber wenig!" Da heute Bücher ja oft in Auflagen von mehreren hunderttausend Stück und höher produziert werden. Zum Vergleich: Die deutsche Erstauflage von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes soll 3 Millionen Exemplare umfasst haben. Auch Wolframs Parzival erfreut sich in der heutigen Zeit einer größeren Auflage als damals. 👴❤

7. Dezember 2016

Adventskalender | #7 – Mittelhochdeutsch

Das mittelhochdeutsche Sprachperiode dauerte von ca. 1050 bis 1350. Während dieser Zeit tut sich sehr viel im deutschen Sprachraum. Die höfische Ritterkultur samt eigener Literatur entsteht, die deutsche Sprache breitet sich nach Osten aus und die Städte gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Wenn wir an das Rittertum denken, dann kommen uns natürlich Männer in stählernen Rüstungen, Pferde, Burgen und elegante Damen in den Sinn. Mit dem Aufstieg des Adels entwickelte sich im Hochmittelalter eine eigene höfische Kultur. Die Fürstenhöfe wurden zu literarischen Zentren. Geschrieben haben meist niedere Adlige, bezahlt wurden ihre Werke aber höhergestellten Adligen, diese nennt man Mäzene. Die Werke sollten natürlich das Ansehen des Mäzenen erhöhen. Die Dichter schrieben meist so "einheitlich", dass man heute nicht mehr genau nachvollziehen kann, woher genau die meisten Dichter stammen.

Zwei der bekanntesten und interessantesten Werke aus dieser Zeit sind der Parzival von Wolfram von Eschenbach und der Tristan von Gottfried von Straßburg.

6. Dezember 2016

Der Nikolaus weiß was Ladys wollen!

Schaut mal, was mir der Nikolaus gebracht hat, ein Buch über Jane Austen! 😊


Das Büchlein ist von Reclam und hat genau 100 Seiten. Es hat 13 Kapitel, also ist dieses Büchlein ideal, um zwischendurch ein paar interessante Fakten über Jane Austen zu erfahren. Geschrieben wurde es von Christian Grawe. Dieser kommt mir irgendwie bekannt vor, ich kann ihn aber spontan nicht wirklich zuordnen. 
Es gibt ein Kapitel mit dem Namen "Jane Austens Feinde". Was da wohl drinsteht? Ich kann es kaum erwarten, das Buch zu lesen!

Adventskalender | #6 – Das Hildebrandslied (Teil 2)

Heute erzählt uns die Lady Nikolaus eine kleine Geschichte:

Es war einmal ein tapferer Krieger namens Hildebrand. Der verließ Frau und Kind und ging für eine lange Zeit ins Exil. Sein Sohn Hadubrand wuchs derweil ohne Vater auf.
Eines Tages begegnen sich die zwei mit ihren Heeren, denn auch aus Hadubrand ist ein Krieger geworden. Hildebrand erkennt, dass sein Gegner kein anderer als ein eigener Sohn ist. Doch dieser erkennt ihn nicht, da er ihn sehr lange nicht gesehen hat und fordert ihn zum Kampf heraus. Hildebrand bleibt also keine Wahl, er muss gegen seinen eigenen Sohn kämpfen, denn einen Ausweg aus dem ganzen Dilemma gibt es nicht. Kämpft er nicht, wird er aus der Gesellschaft verstoßen. Kämpft er, stehen die Chancen gut, dass er seinen Sohn töten wird. Denn immerhin ist er der erfahrenere von beiden. Was soll Hildebrand nun tun?

Und da die Geschichte gar kein Ende hat, könnt ihr einfach euer eigenes Wunschende dazudichten ;) 

5. Dezember 2016

Adventskalender | #5 – Die Geburt der deutschen Sprache

Ab 750 nach Christus können wir dann auch endlich von einer deutschen Sprache sprechen, nämlich vom Althochdeutschen. Diese Periode endet dann um 1050 auch schon wieder. Und nun schauen wir uns doch mal einen althochdeutschen Text an:

Ik gıhorta dat ſeggen
dat ſih urhettun ænon muotın 
hıltıbrant entı hadubrant untar herıun tuem 
ſunu fatarungo ıro ſaro rıhtun 
garutun ſe ıro gudhamun gurtun ſih ıro ſuert ana 
helıdoſ ubar rınga do ſie to dero hıltu rıtun 

Und, habt ihr verstanden, worum es geht? Es handelt sich bei diesem Text um das bekannte Hildebrandslied. Den Text habe ich übrigens von wikisource und ihr könnt hier sowohl die althochdeutsche Fassung als auch die neuhochdeutsche Übersetzung nachlesen ;)

4. Dezember 2016

Adventskalender | #4 – Die Wulfila-Bibel

Die ältesten germanischen Textzeugnisse sind Runeninschriften. Das dazugehörige Alphabet nennt man Futhark. 

Der älteste und einzige längere zusammenhängende germanische Text ist die Wulfila-Bibel, auch Gotenbibel genannt. Sie wurde von einem ostgotischen Bischof namens Wulfila um 375 angefertigt. Es handelt sich um eine Übersetzung des Neuen Testaments in Gotische. Es gibt nur sehr wenige gotische Sprachzeugnisse, die Sprache ist schon lange ausgestorben. Der Text der Wulfila-Bibel ist in mehreren Handschriften überliefert, die wichtigste ist der sogenannte Codex Argenteus (übersetzt etwa "silbernes Buch"). Diese Handschrift ist ein echter Hingucker, denn es wurde mit silberner Tinte auf purpurnem Papier geschrieben. 

Schaut mal wie schön das aussieht :)

3. Dezember 2016

Adventskalender | #3 – Da kommen sie, die Germanen!

Das Deutsche ist also Teil der indogermanischen Sprachfamilie. Und innerhalb dieser Sprachfamilie wird unsere Sprache den germanischen Sprachen zugeordnet. Die Germanen, wer sind die denn???

Die Germanen entstanden am Ende des zweiten Jahrtausends vor Christus. Ja genau, zweites Jahrtausend VOR Christus, das ist also richtig lange her. Unter den Germanen versteht man einen Stammesverbund mit einer einheitlichen Kultur, der in der Gegend um die Ostsee entstand. Die Germanen bevölkerten ein riesiges Gebiet, das sich von Skandinavien bis Mitteleuropa erstreckte. Neben dem Deutschen zählen auch Englisch, Schwedisch, Niederdeutsch oder Jiddisch zu den germanischen Sprachen.

2. Dezember 2016

Adventskalender | #2 – Alles indogermanisch oder was?

Nun wissen wir schon, dass es sehr viele Sprachen gibt, die indogermanischen Ursprungs sind. Doch welche Sprachen gehören eigentlich zur indogermanischen Sprachfamilie? Diese ist immerhin die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt mit ca. drei Milliarden Muttersprachlern. Hier sind mal ein paar Beispiele für Sprachen, die mit unserer verwandt sind:

Albanisch, Spanisch, Walisisch, Armenisch, Rumänisch
Bretonisch, Russisch, Lettisch, Fārsī, Griechisch, Bosnisch (...)

... und noch viele weitere, großteils auch schon ausgestorbene Sprachen. Wer kann mir eine bereits ausgestorbene indoeuropäische Sprache nennen? :)

1. Dezember 2016

Adventskalender | #1 – Es geht wieder los!

Hallo ihr Lieben,

heute startet wieder mein Blog-Adventskalender. Hier wird es jetzt wieder jeden Tag einen kurzen und informativen Beitrag geben. Diese Beiträge sollen euch durch die manchmal stressige Weihnachtszeit begleiten und für einen kleinen, gemütlichen Ausgleich sorgen.

Dieses Jahr steht der Adventskalender unter einem bestimmten Motto: Die Geschichte der deutschen Sprache. Denn das ist ein Thema, das nicht nur für Sprachwissenschaftler sehr interessant ist. Denn schließlich fragt sich jeder irgendwann Mal im Leben, wo er denn überhaupt herkommt. Und da Sprache nun mal das wichtigste Ausdrucksmittel des Menschen darstellt: Bitte sehr ;)

Nun wünsche ich euch viel Spaß und eine schöne Weihnachtszeit!  
Und nun geht es auch schon los...


Bevor man überhaupt zur deutschen Sprache kommen kann, sollte man deren (wahrscheinlichen) Ursprung kennen. Fast alle europäischen Sprachen und einige Vorderasiatische Sprachen haben eine gemeinsame Grundlage, eine Ursprache sozusagen. Früher ging man davon aus, dass diese Ursprache von einem einheitlichen Volk, den Indogermanen, gesprochen wurde. Heute würde man sie als Indoeuropäer bezeichnen, die indogermanischen Sprachen werden also auch als die indoeuropäischen Sprachen bezeichnet. Aus der Zeit des Indogermanischen gibt es keine schriftlichen Zeugnisse. Man hat diese Vorstufe des Deutschen (und vieler anderer Sprachen) aber mit Hilfe lebender Sprachen rekonstruiert. Heute geht man aber nicht mehr von einem einheitlichen Urvolk aus. Man stellt sich die Indoeuropäer jetzt eher als einen lockeren Stammesverbund vor, dessen Mitglieder über keine vollkommen einheitliche Sprache verfügten.

8. November 2016

In welches Hogwarts-Haus gehöre ich?

Eigentlich weiß ich ja schon längst, dass ich eine echte Gryffindor-Lady bin, aber es kann ja nicht schaden, mal ein paar von diesen Online-Tests zu machen. Das könnte vielleicht sogar ganz lustig werden. Es gibt ja unzählige Tests, die man online machen kann, um herauszufinden, in welches Haus man gehört. Die zwei wichtigsten habe ich schon vor Jahren gemacht. 

Wenn man sich im größten deutschsprachigen Harry Potter Online-Fanclub anmeldet, macht man schon vor der eigentlichen Aufnahme einen Test, damit man einem Haus zugeordnet werden kann. Bei diesem Fanclub handelt es sich nämlich um ein riesiges Rollenspiel, das mir jahrelang extrem viel Spaß gemacht hat. Ich kann jedem echten Potter-Fan nur raten, sich da anzumelden, auch wenn das Ganze in den letzten Jahren ein wenig eingeschlafen ist. Es sind immer noch viele liebe Leute dabei. Dieser Test war mein allererster überhaupt und ich kam natürlich, wie sollte es auch anders sein, nach Gryffindor! ;)

Vor ein paar Jahren kam dann irgendwann Pottermore und ich musste mich da natürlich auch gleich anmelden. Zu meinem Leidwesen hat mich diese Plattform nach Ravenclaw geschickt, was für eine Sauerei! Ich bin ja wohl vieles, aber keine Ravenclaw! Auch hat mich Pottermore an sich nicht wirklich fesseln können und so liegt mein Account entweder einsam irgendwo herum oder man hat mich längst gelöscht.  

Und nun werde ich mir noch ein paar andere Tests herauspicken, mal sehen, ob die wissen, wer ich bin ;)

Ich gebe mal bei Google "hogwarts haus test" ein und schon kommen einige Testseiten daher. Da ich nicht alle machen kann und will, werde ich einfach mal 7 Tests auswählen und euch meine Eindrücke und natürlich das jeweilige Ergebnis mitteilen.

1. Hogwarts Häuser-Test von testedich.at: Dieser Test wirkt sehr offensichtlich, ich versuche aber trotzdem ihn so ehrlich wie möglich zu beantworten. Ich bin zu 30% ein Gryffindor, zu 30% ein Hufflepuff und 20% Slytherin. Was auch immer das bedeuten soll. Gryffindor steht auf jeden Fall ganz oben.

2. Harry Potter Haustest von testedich.at (angeblich undurchschaubar): Ich bin jeweils zu 33% Gryffindor und Slytherin. Gesunde Mischung, würde ich sagen ;) Der Test war wirklich undurchschaubar, allerdings sind das recht seltsame Fragen...

3. In welches Hogwarts-Haus würdest Du ziehen? von kino.de: Die Filmclips, die bei jeder Frage ablaufen, passen zwar zur jeweiligen Frage, lenken aber auch ganz schön ab. Hier komme ich nach Hufflepuff.

4. In welches Harry-Potter-Haus passt Du? von mein-wahres-ich.de: Ich würde sagen, dass das ein eher durchschnittlicher Test ist. Das Ergebnis ist aber schockierend: Ravenclaw.

5. In welches Hogwarts-Haus gehörst Du? von kabeleins.de: Dieser Test ist wirklich undurchschaubar, er hat sehr schöne Fragen. Kabeleins schickt mich ebenfalls nach Hufflepuff.

6.  Welches Haus passt zu dir? von allthetests.com: Diese Seite sieht von der Aufmachung her genauso aus wie testedich.at. Aber es ist ein anderer Test, also mache ich ihn. Die erste Frage ist schon mal seltsam: Welches Blut hast du? Mal im Ernst, sind wir nicht alle Muggel? Die Fragen sind irgendwie seltsam, die Antworten teilweise auch. Voldemort ist auf dem Kriegsweg, komische Formulierung. Als Antwortmöglichkeit: Ich behalte einen Kalten Kopf. Kalter Krieg? Klarer Kopf? Das dunkle Mal über meinem Haus und als Antwort: Ich führe einen Freudentanz auf. Hä? Diesen Test kann man nun gar nicht ernst nehmen, nicht mal ein kleines bisschen.. Durmstang oder Hogwarts: drei Antwortmöglichkeiten sind Hogwarts... Ich bin zu 50% Gryffindor, wie auch immer das errechnet wurde...

7. In welches Haus gehörst du? von haz.de: Die Hannoversche Allgemeine hat auch so einen Test, jetzt bin ich aber mal gespannt. Ob derjenige, der das erstellt hat, Harry Potter überhaupt kennt. Woher sollen meine Eltern denn einen Tarnumhang als Geschenk für mich bekommen? Man muss durch eine Wand rennen? Wirklich rennen? Warum soll ich mir ein Boot bauen, wenn ich doch einfach eines nehmen kann, das zurückkommt... Komischer Test. Warum auch immer, ich komme nach Gryffindor.

Bei sieben Tests lautete das Ergebnis vier Mal Gryffindor und drei mal Hufflepuff. Damit kann ich gut leben. Wie schaut es denn bei euch aus? Macht ihr solche Tests? Und in welchem Haus seht ihr euch selbst? Schreibt es mir doch in die Kommentare :)

21. Oktober 2016

Oktober 2016 | Was lese ich, was mache ich, wer bin ich?

Heute ist der 21.10.2016 und ich wollte heute gern mal festhalten, wie es denn derzeit bei mir so läuft. Ich bin auf den heutigen Tag so ziemlich genau fast 11768 Tage alt und wohne nun seit mehr als 10 Jahren in Tirol. Ich studiere Germanistik (Bachelor), habe keine Ahnung welchen Master ich machen möchte und arbeite am Wochenende als Kassiererin in einem Supermarkt. Ich lebe in wilder Ehe, wir haben zwei Katzen und geschätzt eine Million Bücher im Regal stehen (oder etwas weniger...). Ich habe Schuhgröße 42, trage zu viel Rouge und züchte Sprossen. So, das waren mal die wichtigsten Eckdaten zu meiner Person ;)

Zur Zeit, so könnte man es ausdrücken, befinde ich mich in einem kleinen Tief. Ich möchte mir am Ende dieses Semesters gerne meinen Bachelor abholen und dafür brauche ich noch ein zwei Noten und muss noch meine zweite Bachelorarbeit schreiben. Die erste Bachelorarbeit war ein richtiges Abenteuer für mich, sie hat mir so viel abverlangt und das Ergebnis ist... ich habe keine Ahnung was da überhaupt bei rausgekommen ist. Eine wissenschaftliche Arbeit ist wirklich kein Sonntagsspaziergang, zumindest nicht, wenn man das auch richtig machen will. Denn, es ist doch viel mehr, als nur Literatur zusammenzuschreiben. Vielleicht schreibe ich zum Thema Bachelorarbeit mal einen ausführlicheren Blogpost. Aber erst dann, wenn ich mit mir selbst wieder besser klar komme.

Sehr schlimm finde ich auch, dass ich derzeit gar nicht richtig zum lesen komme. Ich bin ja eine eher langsame Leserin, die sich zudem auch meist viel Zeit für ein Buch nimmt. Derzeit nerven mich auch noch ein paar körperliche Gebrechen (ich warte auf meine neue Brille) und irgendwie komme ich nie mal so richtig zur Ruhe. Neulich habe ich ja auch geschrieben, dass ich immer nur ein Buch lesen kann, also nicht mehrere gleichzeitig. Daher traue ich mich nicht so recht, etwas umfangreicheres anzufangen, da ich ja lieber heute als morgen mit meiner zweiten Bachelorarbeit anfangen sollte. Und für die muss ich auch noch einiges lesen. Also habe ich es so gemacht, dass ich mich einfach mit einer Biographie von Anne Frank auf meine Bachelorarbeit einstimme. Die Biographie ist von Melissa Müller und der Titel lautet Das Mädchen Anne Frank. Bisher gefällt mir das Buch sehr gut, der Schreibstil ist wunderschön und es sind überall die Quellen angegeben. Denn bei Biographien kommt ja bei manchem Leser so eine Art flaues, fragendes Gefühl im Magen auf. Dann fragt man sich: War die Person wirklich so? Woher will der Autor/die Autorin das wissen? Und wie nah kann eine Biographie der Person, über die sie verfasst wurde, überhaupt kommen? Melissa Müller hat ihre Arbeit, meiner Meinung nach, aber richtig gut gemacht, da sie sehr viele Quellen eingesehen und sehr viele Personen aus Anne Franks Umfeld befragt hat. Und das finde ich sehr wichtig bei Biographien. 

Derzeit trinke ich auch wieder sehr viel Tee, vor allem Kamillen- und Apfeltee. Tee macht einfach alles besser. Außerdem kommt es mir so vor, als ob ich Mineralwasser derzeit nicht so gut vertrage. 

Im Blog war es ja jetzt lange Zeit sehr ruhig, einfach weil ich während der heißen Phase meiner ersten Bachelorarbeit nicht mit mir selbst klar gekommen bin. Das wird sich aber jetzt wieder ändern. Ich möchte gern wieder ein bis drei Mal die Woche bloggen.
Ansonsten habe ich mir überlegt, mehr Bilder in meinen Blog zu integrieren. Allerdings möchte ich nicht auf freie Bilder aus dem WWW zurückgreifen, sondern lieber selbst welche machen. Da ich aber keine gute Kamera habe und auch sonst wenig Ahnung, wird sich noch zeigen, wie gut ich das hinbekommen werde. Ich bin manchmal schon sehr neidisch auf andere Blogger, die einfach wunderschöne Bilder auf ihren Blogs haben. Wahrscheinlich brauche ich einfach mal ein bisschen Ruhe, um mich besser mit diesem Thema beschäftigen zu können.

So, das war´s für heute. Ich wünsche allen, die das lesen, eine schöne und stressfreie Herbstzeit. Genießt das Fallen der Blätter und lest meinen Blog! ;)

16. Oktober 2016

Warum liest du? | Antwort

Der liebe Tobi von Lesestunden hat seiner Leserschaft vor fast genau einem Monat eine sehr wichtige Frage gestellt. Diese Frage klingt eher einfach, ist aber nicht so leicht zu beantworten und zieht auch einige weitere essentielle Fragen nach sich. Die Frage lautet: warum liest du? Und weil das nun wirklich eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste, Frage ist, die man sich selbst als Buchliebhaber einmal im Leben stellen sollte, dachte ich mir, dass ich doch gleich mal Tobis kompletten Fragenkatalog diesbezüglich ausfülle. Der ist wirklich sehr umfangreich. Und wer weiß, vielleicht beantworte ich diese Fragen ja in ein paar Jahren erneut und da wäre es doch lustig, die Antworten von "damals" mit den neuen zu vergleichen.
Genug geschwafelt, los geht´s!




Warum liest du?

Was für eine Frage, lieber Tobi! Das kann man doch nur auf eine Art beantworten. Tja, lesen ist für mich etwas, das ich schon sehr lange tue. Seit ich lesen kann, liebe ich es einfach. Lesen gehört einfach in mein Leben, ohne geht es nicht. Wenn mich jemand fragt, was ich derzeit so lese und ich würde antworten: "Derzeit gar nichts und ich habe auch nichts in Planung.", ja dann wäre ich nicht mehr ich selbst. Ich brauche Bücher fast so sehr wie Nahrung, Sauerstoff oder Licht. Lesen ist für mich Entspannung, das Abtauchen in eine andere Welt und es beflügelt meine Fantasie wie nichts anderes. Solange ich lesen kann, werde ich es tun. Und ich hoffe, dass ich bis an mein Lebensende Bücher lesen kann.

Was liest du? Welche Genres bevorzugst du? Liest du auch Klassiker?

Ich lese fast nur Klassiker. warum das so ist, kann ich gar nicht sagen. Ich bin nicht so der Mensch, der in Genres denkt. Das Genre ist mir eigentlich egal. Die Hauptsache ist, dass mir das Buch gefällt.

Welche Autoren favorisierst du? Oder hast du keine bevorzugten Autoren?

Ich habe schon Lieblingsautoren, aber die leben alle nicht mehr. Charlotte Brontë ist hierbei meine absolute Favoritin, Jane Eyre hat mich einfach so sehr beeindruckt. Außerdem ist hier sicher auch Jane Austen zu nennen. Da von meinen liebsten Autoren natürlich nichts mehr nachkommt, versuche ich mir ihre Werke ein wenig aufzusparen, was bei Jane Austen schon mal nicht funktioniert hat. Ich habe ihre Romane einfach nur verschlungen.
Ansonsten kann man noch Namen wie Goethe, Brecht, Fontane oder J. K. Rowling nennen. 

Wo liest du überall? Nur Zuhause, nur in der S-Bahn, überall, …?

Da wo ich Ruhe habe, also meistens daheim. Aber auch viel im Bus, wenn nicht grade wieder irgend jemand so laut telefoniert, dass ich meine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann...

Liest du viel oder wenig? Wie viel Zeit verbringst du in der Woche mit Lesen? Wie viele Bücher liest du im Schnitt pro Monat/Jahr? Machst du auch längere Lesepausen?

Schwierige Frage. Ich lese halt wenn ich Lust darauf habe. Und natürlich, wenn ich Zeit und Ruhe habe. das ist schon sehr unterschiedlich von Woche zu Woche. Manchmal brauche ich ganz lange für ein Buch, da einen manche Bücher einfach mehr fordern. Zum Beispiel habe ich für die Madam Bovary mehrere Wochen gebraucht, wobei ich die Effi in ein paar Tagen durch hatte. Das ist bei mir sehr unterschiedlich. Im Vergleich zu vielen anderen Buchbloggern lese ich eher langsam und wenig, wobei mir das wenig ausmacht. Ich zähle auch nicht, wie viele Bücher ich pro Woche oder Jahr lese. Lesepausen lege ich nur dann ein, wenn ich überhaupt gar keine Zeit habe, denn Lust aufs Lesen habe ich immer. Die letzte lange Pause hatte ich so vor 10 Jahren, da habe ich wirklich mal ein Jahr gar nichts gelesen. Das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.

Liest du schnell oder langsam? Wie viele Seiten liest du ungefähr in einer Stunde?

Ich habe keine Ahnung... Wie gesagt, manche Geschichten fordern einen mehr als andere und dann kann es bei mir sehr lange dauern. 

Wie viele Bücher liest du in der Regel gleichzeitig?

Eigentlich immer nur eines, ich kann das irgendwie nicht anders. Wenn ich zwei Bücher gleichzeitig lese, dann höre ich meistens mit einem wieder auf und fange mit diesem dann Wochen oder Monate später wieder von vorne an. Manchmal bleibt es auch für Jahre liegen, weil es dann das Buch ist, das sich nicht gegen ein anderes durchsetzen konnte. Und dann habe ich eher seltener wieder Lust, dieses Buch zur Hand zu nehmen.

Welche Formate bevorzugst du? Taschenbücher, gebundene Bücher, broschierte Bücher, Prunkausgaben?

Taschenbücher, weil ich da weniger Angst habe sie kaputt zu machen. Je weniger Schmuck dran ist, desto eher nehme ich das Buch mit nach draußen oder lese es gemütlich auf dem Sofa. Ich habe aber auch Prunkausgaben, die lese ich aber nie ganz durch, denn die schaffe ich mir nur von Büchern an, die ich wirklich verschlungen habe. Ich habe dann also meist beide Ausgaben, die mit Prunk und die ohne. Die Prunkausgaben werden dann auch noch mal viel sorgfältiger behandelt als die "normalen" Ausgaben. Bei Büchern, wo ich vorher schon weiß, dass ich die für immer behalten will, tendiere ich aber schon zu den gebundenen Ausgaben. Zum Beispiel bei den Harry Potter-Bänden. 

Legst du Wert auf eine hochwertige Verarbeitung deiner Bücher? Spielt die Optik des Buches eine Rolle für dich?

Ich hatte bisher selten Qualitäts-Probleme bei Büchern. Hauptsache es ist alles da, wo es ein sollte. Bei der Optik achte ich immer darauf, keine Bücher mit Film-Covern zu nehmen, weil ich das hasse. Das vermittelt dann immer dieses Das-Buch-zum-Film-Bild, aber meistens war ja das Buch vor dem Film da.

Liest du auch Ebooks? Wenn ja wie oft und welche Bücher?

Bisher noch nicht. Ich tue mich da immer noch eher schwer. Wer sich mit Ebooks auskennt, ist herzlich eingeladen, meine Fragen zu dem Thema zu beantworten :)

Wo versorgst du dich mit neuen Büchern? Beim Buchhändler ums Eck? In der Bibliothek? Aus dem Bücherbus?

Ich versuche vieles beim lokalen Buchhändler zu kaufen. Innsbruck ist da relativ gut ausgestattet. Manchmal werde ich aber schon schwach und bestelle mir schnell mal was bei Amazon. Ansonsten gibt es natürlich auch Antiquariate, die ich besuche. 

Kaufst du auch gebrauchte Bücher?

Natürlich, bei gebrauchten Büchern kann man so richtig spüren, dass sich da schon vorher jemand damit beschäftigt hat. Das mag ich total. Ich finde es dann auch nicht schlimm, wenn jemand etwas hineingeschrieben hat. Ich finde es einfach interessant, den Vorbesitzer des Buches zu "spüren".

Wieviel bist du bereit für ein gutes Buch auszugeben?

Einiges ;)

Verleihst du Bücher? Wenn ja an wen und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Das mache ich eher selten und meist nur, wenn mir das Buch nicht allzu viel bedeutet. Ich bin da sehr pingelig. Wenn jemand in eines meiner Bücher eine Macke reinmacht oder eine Seite umknickt könnte ich wahnsinnig werden. Nur mein Lebensgefährte darf sich einfach meine Bücher aus dem Regal nehmen und sie lesen.

Wie viele Bücher hast du im Schnitt auf deinem Stapel ungelesener Bücher? (Alternativ: wie viele Regale ungelesener Bücher hast du?)

Ich habe eher eine endlos lange Liste im Kopf. Ungelesene Bücher liegen auf einer Kommode im Flur, das sind so ca. 40-50. Aber ich teile mir diesen Stapel mit meinem Lebensgefährten. Im Regal stehen natürlich auch viele Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, die mein Lebensgefährte aber schon kennt.  

Wo bei dir Zuhause hast du überall Bücher?

Überall, außer im Bad ;)

Wie sortierst du deine Bücher im Regal?

Nach Autor und nach "Niveau" ;)

Was nutzt du als Lesezeichen? Oder knickst du die Seiten ein?

Ich habe ein paar sehr schöne Lesezeichen, die aber immer und überall rumgeistern. Manchmal nehme ich einfach ein Stück sauberes Papier oder ein Post-it. Ich hätte aber gern mehr schöne Lesezeichen.

Wenn du mit dem Lesen pausierst, liest du dann das Kapitel immer zu Ende oder hörst du auch mal mittendrin auf?

Ich versuche immer bis zum Ende eines Kapitels zu lesen, was ich aber nicht immer hinbekomme. Manchmal wird man gestört oder schläft schon fast ein und manchmal liegt es auch an meinem schlechten Zeitmanagement. Dann schaffe ich es doch nicht bis zur nächsten Lehrveranstaltung oder Bushaltestelle und muss das Buch mittendrin zuklappen. Manche Bücher haben aber auch gar keine Kapitel.

Worauf achtest du beim Kauf eines Buchs? Was für Kriterien muss ein Buch erfüllen, damit du es dir kaufst? Spielt der Verlag eine Rolle?

Ich sollte Lust darauf haben. Der Verlag spielt schon eine Rolle, ich bevorzuge natürlich die bekannteren "Kulturverlage". Manchmal kaufe ich mir auch nur eine bestimmte Übersetzung eines Buches, einfach weil ich mit manchen Übersetzern schlechte Erfahrungen gemacht habe bzw. manche Übersetzer stark kritisiert werden.

Wirfst du Bücher in den Müll?

NAAAAIN. Die kann man doch verkaufen oder verschenken oder ins Bett legen und lieb haben!

Wie belesen ist dein Bekannten- und Freundeskreis? Kennst du Menschen, die kein Buch besitzen?

Ich kenne sowohl Leute, die viel lesen als auch welche, die nie lesen und natürlich alles dazwischen. Ich unterhalte mich gern über Literatur und kann es mir nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der gar nicht liest. Meine engsten Freunde sind auch sehr belesene Menschen.

Was für eine Rolle spielen Bücher in deinem Berufsleben?

Eigentlich gar keine. Ich hoffe, dass sich das nach meinem Studienabschluss ändert.

Brichst du Bücher ab, wenn dir der Inhalt nicht zusagt?

Ja, das mache ich oft. Es ist aber nicht nur wegen dem Inhalt, auch wenn mir der Schreibstil nicht gefällt.

Bittet man dich im Freundes- und Bekanntenkreis um Buchtipps?

Nein und darüber bin ich sehr froh, denn ich habe das Gefühl, dass niemand einen ähnlichen Geschmack hat wie ich.

Wenn deine Bücher plötzlich alle verloren gehen (z.B. Feuer, Hochwasser, böse Fee, …), welche drei Bücher würdest du dir sofort neu bestellen?

Jane Eyre, Effi Briest und Überredung. Die Autoreninnen muss ich nicht nennen, die kennt man ;)

Gehören ein Heißgetränk und Kekse zum Leseabend?

Auf jeden Fall Tee. Bei Süßkram und Knabbereien ist das so eine Sache. Ich habe immer Angst, die Buchseiten schmutzig zu machen, daher stresst es mich eher, beim Lesen zu essen/knabbern.

Hörst du während dem Lesen Musik, oder muss bei dir völlige Stille herrschen?

Ich brauche Stille. So Geräusche wie Wind oder Regen machen mir aber nichts aus. Stimmen können mir aber alles ruinieren.

Liest du Bücher mehrmals? Wenn ja welche und warum?

Ja, wenn ich Zeit und Lust habe. Das passiert aber eher selten, weil es sooo viele tolle Bücher gibt, die ich noch lesen möchte. Ich glaube, ich habe Effi Briest bisher am öftesten gelesen. 

Markierst du dir Stellen in einem Buch? Wenn ja wie?

Mit Bleistift, denn den kann man wieder entfernen. Manchmal lege ich auch kleine Zettel ein. 

Und fertig ;) Fragen, Anregungen und Kritik bitte in die Kommentare! Wer Lust hat, die Fragen selbst zu beantworten, der kann seine Antworten auch gern in die Kommentare posten. Ich würde auch gern wissen, wie ihr zu dem Thema steht!

10. Oktober 2016

Meine Tipps für GEIWI-Neulinge #UniInnsbruck

Die erste Uni-Woche ist nun geschafft. Die ersten Panik-Anfälle und Verirrungen sind überwunden. Die ersten Kontakte sind geknüpft. Und der ein oder andere hat sogar jetzt schon das Handtuch geworfen. Das ist zwar tragisch, kann man aber nicht mehr ändern. Und deswegen richtet sich dieser Post nicht an die Aufgeber, sondern an alle GEIWI-Neulinge (Uni Innsbruck), die sich nicht unterkriegen lassen und ihr Studium genießen wollen! Und eigentlich richten sich die meisten dieser Tipps an alle Studenten, egal wo sie studieren. So, genug vornweg geschwafelt, hier kommen meine Tipps für alle GEIWI-Neulinge und überhaupt alle Studien-Neuanfänger.


Sei nett und pflege deine Sozialkontakte
Die GEIWI ist für mich ein netter Ort, wo nette Menschen rumlaufen. Ich weiß ja nicht, wie es an den anderen Uni-Standorten ist, aber die GEIWI ist nett. Basta! Und damit meine ich nicht, dass man sich alles gefallen lassen soll und immer die berühmte andere Wange hinhalten soll. Nur ist die GEIWI für mich ein Ort, wo man Leute sieht, die sich unterhalten und wo nicht jeder stur auf Laptop und Handy glotzt und vor lauter Zombie-sein nicht mitkriegt, dass es ja noch andere Studenten gibt. Und wo viele (ja, nicht alle, leider) akzeptieren, dass man eben so ist wie man ist und dass nicht alle gleich aussehen müssen und alles auf dieselbe Art tun müssen. 


Sei kameradschaftlich, aber mit Bedacht
Nette Studenten helfen sich gegenseitig aus. Weil sie nett sind und alle anderen auch und man ja seine Sozialkontakte pflegt. Und nun verlassen wir den Utopie-Modus und erinnern uns an die Vorteile, die man genießen kann, wenn wir uns alle gegenseitig helfen würden. Das wichtigste Argument ist, dass NIEMAND immer in seinen Lehrveranstaltungen anwesend sein kann. Wir sind alle nur Menschen, die krank werden, eventuell arbeiten gehen, ein Sozialleben haben oder einfach mal gar keinen Bock haben. Und dann wäre es doch schön, wenn man jemanden hat, mit dem man Mitschriften tauschen kann oder der einem erzählt, was man so verpasst hat. Man kann sich zwar auch in diversen Facebook-Gruppen mit Mitschriften eindecken, aber da kennt man dann oft nicht den, der die Mitschrift angefertigt hat. Und woher soll man dann wissen, wie zuverlässig diese Mitschrift ist? Manchmal kursieren auch Mitschriften, die schon richtig alt und überholt sind. 
Wenn Du aber dann derjenige bist, der immer mitschreibt und angebettelt wird und nie etwas zurück bekommst, dann kann das ganz schön frustrieren und dann würde ich persönlich auch nichts mehr an solche Menschen herausgeben. 
Und eigentlich ist es immer schön, wenn dir jemand die Tür aufhält oder etwas aufhebt, was dir heruntergefallen ist. Und warum sollte man nicht mal anderen helfen, wenn es einen doch kaum etwas kostet :)


Nicht gleich aufgeben und nicht zu früh urteilen
Es gibt so viele Studenten, die schon im Vorhinein sagen, dass sie irgendetwas nicht schaffen werden. Jeder kommt mal an den Punkt, wo er denkt, dass er nicht mehr kann. Aber bevor du das Handtuch wirfst, solltest Du dich fragen, was Du tun kannst, um das Ziel doch noch zu erreichen. Und oft findet sich dann eine Lösung. Der Dozent, vor dem dich alle immer gewarnt haben, ist vielleicht gar nicht so unerträglich. Wenn man jede Woche einen kleinen Teil lernt, muss man sich vor der Prüfung nicht fertig machen. Bücher kann man auch in der Bibliothek ausleihen oder anderen Studenten günstig abkaufen. Man kann sich in diversen Facebook-Gruppen Rat suchen. 
Und für größere Probleme (z.B. Angst vorm Plagiat oder studieren mit Kind) gibt es immer noch die ÖH


Man kann auch mal 200% geben
Jeder wird in seinem Studium mindestens ein Mal mit dieser speziellen Sorte von Studenten in Kontakt kommen. Es sind die Studenten, die einfach immer versuchen mit dem geringst möglichen Aufwand durchzukommen. Und es gibt durchaus Kurse, wo man das mal machen kann. Aber jeder sollte in seinem Studiengang doch immer mal wieder Kurse finden, wo man gern mehr macht als eigentlich verlangt wird. Einfach, weil es einem Spaß macht. Ja, man kann auch mal zusätzlich etwas zum Thema lesen oder mit anderen darüber reden. Man kann sich auch, rein aus Interesse, mal in eine Vorlesung setzen, für die man gar keine ECTS bekommt. Einfach nur aus Interesse. Bitte werde nicht zu einem von diesen ECTS jagenden Scheuklappenträgern, die am Ende des Studiums merken (oder auch nicht), dass sie für sich selbst gar nichts mitgenommen haben.    


Überfordere dich nicht
Es mag ja schön klingen, wenn man sagen kann: "Ich studiere Germanistik, Geschichte und BWL und arbeite noch Vollzeit nebenher." Und es gibt auch ein paar wenige Studenten, die das tatsächlich hinbekommen. Am Anfang neigen viele dazu, sich einfach viel zu viel aufzulasten. Und die wenigsten schaffen es, ihr überhöhtes Pensum zu erfüllen. Manche brauchen dann ewig, manche geben zwischendurch auf und andere überarbeiten sich bis zum umfallen. Bitte gib auf dich acht. Sich zu überarbeiten gehört zwar für viele heutzutage irgendwie dazu, das wird dir auf Dauer aber nur schaden. Man sollte immer realistisch bleiben und auch darüber nachdenken, was man wirklich erreichen will. Zusätzliche Titel sehen zwar immer schön aus, können einem aber auch ganz schön viele Nerven und auch kostbare Lebenszeit rauben. Und wenn man merkt, dass man noch nicht ausgelastet ist, kann man sein Pensum ja immer erhöhen. 


Und da viel lesen auch sehr anstrengend sein kann, kommen hier noch ein paar Tipps für Eilige ;)
  • Hab keine Angst vor der Bibliothek, sie frisst dich nicht. Und wenn doch, dann spuckt sie dich schon irgendwann wieder aus. Wenn Du nicht weiter weißt, frag einfach jemanden vom Bib-Team oder sprich einfach jemanden in der Bib an. Denn Du weißt ja noch, dass die GEIWI nett ist!
  • Benutze auch mal die Treppen. In den Pausen zwischen den Lehrveranstaltungen wollen so viele mit dem Lift fahren, dass es schneller geht, wenn man die Treppe nimmt. Wenn Du also nur in den 1. oder 2. oder 3. (...) Stock musst, dann nimm doch einfach die Treppe. So bist du vielleicht auf früher da und hast freie Platzwahl ;) 
  • Lauf bitte nicht durch die Alarmtüren, die übrigens als solche ausreichend gekennzeichnet sind. Das nervt alle, die sich gerade in unmittelbarer Nähe befinden und auch diejenigen, die dann den Alarm wieder abschalten müssen. Am Wochenende kann es übrigens dazu kommen, dass niemand den Alarm abschaltet und alle, die sich in der Nähe aufhalten, früher oder später Kopfweh bekommen.
  • Bleib nicht mitten im Gang stehen, um dich mit Freunden zu unterhalten. Meistens werden die Gänge ja auch von anderen Studenten benutzt und die wollen dich ungern über den Haufen rennen.
  • Wenn Du zu spät zur Vorlesung kommst, dann setz dich doch einfach auf den nächsten freien Platz. Studenten, die dann immer noch aufwändig nach ihren Freunden suchen und sich durch die besetzten Reihen drängeln, machen sich meistens keine weiteren Freunde damit. Denn schließlich ist der Großteil der Anwesenden schon fleißig, während Du nur fleißig Bussis verteilst. 
  • Und zu allerletzt: Schreib mir Deine Tipps für Studienanfänger in die Kommentare! :)

25. August 2016

Rezension | George R. R. Martin – Die Herren von Winterfell

Die Herren von Winterfell
George R. R. Martin

Die Herren von Winterfell ist der erste Band der Fantasy-Roman-Reihe Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin. Im englischen Original sind nur fünf Bände erschienen, die deutsche Taschenbuchausgabe erschien allerdings auf zehn Bände verteilt. Die Serie ist allgemein unter dem Titel Game of Thrones bekannt.


Da eine Inhaltsangabe diese Rezension sprengen würde, lasse ich die hier mal weg. Viele haben das Buch eh schon gelesen oder zumindest die Serie gesehen. Und wer nun immer noch nicht weiß, worum es geht, kann sich die Inhaltsangabe auf diversen Internetseiten in allen möglichen Sprachen schnell selbst ergoogeln.

Ich muss noch erwähnen, dass ich die Game of Thrones Serie gesehen habe, bevor ich mit dem ersten Buch angefangen habe. Ich kannte also vorher schon die meisten Charaktere und bin durch die Serie natürlich auch schon beeinflusst.

Da sich die Serie am Anfang noch eher an den Verlauf der Bücher hält, gab es für storymaßig nicht viel Neues. Der Aufstieg zur Ehr war für mich das einzige große Ereignis, das in der Serie großteils ausgelassen wurde. Die angeblich uneinnehmbare Festung, die Heimat der verrückten Lysa. Für mich als Person mit Höhenangst und blühender Fantasie war es kein Zuckerschlecken. Klar, ich bin nicht wirklich mit hinaufgestiegen, aber man fühlt doch immer mit und das war schon sehr unheimlich. 

Martins viel gelobter Erzählstil, der daraus besteht, dass ein neues Kapitel immer wieder aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird, hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen. Der Erzählstil ist flüssig und man bekommt viel vom Inneren der Figuren mit. Allerdings fehlt dem Ganzen das gewisse Etwas. Klar, ich habe die deutsche Übersetzung gelesen und vielleicht ist das im Original nicht so. Aber ich vergleiche Serien im Kopf immer mit der Harry Potter-Reihe, die sich sowohl im Original als auch in der Übersetzung hervorragend flüssig und spannend liest. Bei Martin wirkt es alles mehr wie ein Bericht und ich war beim Lesen manchmal überrascht, dass ich ja gerade ein Kapitel aus der Sicht einer einzigen Figur lese, aber nicht viel von der Figur selbst mitbekomme. 

Die Figuren gefallen mir sehr gut, da ist alles dabei, was eine gute Geschichte in dieser Größenordnung braucht. Wir haben böse, gute, nette, schmutzige, dumme, kluge, alte, junge, seltsame, arme, reiche, lustige, trübsinnige, hassenswerte und liebenswerte Figuren. Es gibt einen Familienvater, der die liebste Figur darstellt, die ich kenne, der aber nichts auf die Reihe bekommt. Dann gibt es da eine junge, naive, verzogene und zutiefst damenhafte Prinzessin. Und ihre Schwester, die das genaue Gegenteil von ihr darstellt. Einen kleinen, unverstandenen Mann, der immer alles falsch macht und zwar nicht, weil er es falsch macht, sondern nur deshalb, weil er nicht so groß und schön wie sein älterer Bruder ist. Und irgendwo, ganz weit weg, lebt auch noch eine Prinzessin, jung und naiv und die überhaupt keinen Plan hat, was noch alles vor ihr liegt. Und dann könnte ich ewig so weitermachen, denn Figuren gibt es in dieser Geschichte genug. Das Ganze spielt ja nun mal recht häufig in Burgen und Städten und da wäre es unlogisch, wenn nicht viele verschiedene Figuren auftauchen würden. Da ist allein schon die Tatsache, dass Khal Drogo hunderte und tausende von Dothraki mit sich führt (was für eine Wortwahl!). Da wäre es doch komisch, wenn nicht wenigstens ein paar von denen Einfluss auf die Geschichte nehmen würden und somit auch näher beschrieben werden. 
Die vielen tollen Figuren machen diese Geschichte so lesenswert und ich finde es schade, dass der Leser nur die Innensicht von einigen wenigen hat. Es wäre doch schön, wenn es in jedem Buch nur ein einziges Kapitel aus der Sicht irgendeiner kleinen, unbedeutenden Figur gäbe. So als Kontrast.

Abschließend kann ich sagen, dass mich Die Herren von Winterfell gut unterhalten hat. Die Geschichte ist gut, die Figuren sind toll und der Erzählstil könnte besser sein. Wenn ich so ein Sternesystem zur Bewertung hätte, wüsste ich nicht, ob ich dem Buch nun 3,5 oder 4 von 5 Sternen geben sollte. Da ich aber kein solches System habe, bin ich fein raus. 

Was mich vor allem am Anfang und zum Ende hin sehr genervt hat, ist das Gewicht des Buches. Es hat schon sehr viele Seiten und auch die Schrift ist nicht zu klein, was ich sehr angenehm fand. Allerdings lässt es sich nicht so leicht beim Lesen in der Hand halten. Und so lese ich nun mal. Ich lege meine Bücher nicht irgendwo ab, ich halte sie immer fest beim Lesen. Und zwar mit einer Hand. Und das war hier definitiv nicht so einfach.

Das ist also meine erste richtige Game of Thrones-Rezension. Fragen, Anregungen und Beschwerden bitte in die Kommentare. Falls ihr nun gar nicht genug von diesem Buch bekommen könnt, könnt ihr auch gerne meine Leseeindrücke, die ich während der Lektüre hier niedergeschrieben habe, durchlesen. Oder ihr lest das Buch einfach (noch mal) selbst.

19. August 2016

Rezension | Bernhard Aichner – Die Schöne und der Tod

Die Schöne und der Tod
Bernhard Aichner

Die Schöne und der Tod ist der erste Teil der Krimireihe um den Totengräber Max Broll, geschrieben von dem Innsbrucker Schriftsteller Bernhard Aichner. 

Zum Inhalt
Max Broll ist Totengräber. Nach dem Tod seines Vaters hat er dessen Job übernommen. Er hebt seine Gräber noch von Hand aus, geht gerne in die Sauna und treibt regelmäßig den Dorfgeistlichen in den Wahnsinn. Eines Tages erhält er einen Anruf von seiner Jugendliebe Emma. Ihre Schwester, ein Model, hat sich umgebracht und nun soll Max sie zur letzten Ruhe betten. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn die Leiche wird nach dem Begräbnis aus dem Sarg gestohlen.

Nachdem ich schon Totenfrau von Aichner gelesen hatte, wollte ich mir für den Sommerurlaub gern wieder einen guten Krimi gönnen. Also habe ich mich wieder für Aichner entschieden. denn immerhin sind wir ja fast Nachbarn und haben sogar die gleiche Schule besucht. Da fühlt man schon eine gewisse Verbundenheit. 
Leider hat mich dieser Krimi enttäuscht. Der Plot ist okay, könnte spannender sein. Der Ort hat mich sehr angesprochen, ich mag solche Dorfgeschichten. Die sind oft schräg und ich kann mich da gut hineindenken, da ich ja selbst vom Dorf komme. Was mich aber sehr enttäuscht hat, sind die Figuren. Viele wirken klischeehaft und platt und ich hatte ständig das Gefühl, dass man sie in jedes andere Krimi-Set auch hätte verfrachten können. Die Figur des Max Broll bricht das Ganze dann öfter mit lockeren Aussagen, die manchmal so gar nicht zur Situation passen wollen, auf. Aber auch diese Figur wirkt auf den zweiten Blick unstimmig. Leider hat mich auch die Auflösung nicht so ganz mitgenommen wie bei Totenfrau.
Beim Lesen stelle ich mir oft in Gedanken vor, wie die Szene, die ich gerade lese, so aussieht. Was die Figuren tun, was sie anhaben usw. Hier kam mir das sehr selten in den Sinn, leider.

Alles in allem würde ich sagen, dass das Buch unterhalten kann, wenn man nicht allzu große Ansprüche hegt. An Blum kommt Broll aber auf keinen Fall heran.

Was mich bei der Max Broll-Reihe vor allem wundert, sind die einfallslosen, fast klischeehaften Titel. Ich frage mich, ob diese Titel von Aichner selbst kommen oder ob da der Verlag mitgemischt hat. Sie klingen reißerisch, aber eben nicht stilvoll. Das sind die Titel der Totenfrau-Trilogie schon um einiges passender und stilvoller.

(Da ich mein Exemplar verschenkt und dummerweise vorher 
kein Foto gemacht habe, muss dieser Post ohne auskommen.
Darüber bin ich allerdings auch nicht sehr traurig,
denn das Cover spricht mich nun so gar nicht an.)






Achtung: Spoiler 
Der nachfolgende Teil ist für alle, die das Buch schon gelesen haben. 

Kommen wir noch einmal zu den Figuren. Der Protagonist, Max Broll, wirkt auf mich schon irgendwie authentisch, allerdings ist er keine Figur, die ich mag. Das finde ich als Leser sehr wichtig, dass ich mich mindestens mit einer Figur identifizieren kann und am besten natürlich mit dem Protagonisten bzw. der Protagonistin. Außerdem stört es mich, dass er angeblich so ein Journalistentalent gewesen sein soll. Der Typ verfügt doch über keinerlei Menschenkenntnis und kann sich anderen gegenüber überhaupt nicht adäquat verhalten. Daher sind seine Beziehungen zu anderen auch von Schweigen und Frust geprägt. Also wie soll gerade er Informationen aus anderen herausbekommen? Ein Mensch ändert sich doch in seinem Leben nicht so dramatisch.
Der Ex-Fusballer Baroni ist da schon eher eine Figur, die ich mögen könnte. Aber für meinen Geschmack ist er zu wenig klischeehaft. Klar, er will singen und lebt getrennt. Da hätte man ruhig etwas dicker auftragen können. So in etwa mit einem gescheiterten Mobelabel oder einem verliebten Model, das ihn stalkt. Außerdem hätte ich gerne mehr Szenen mit Baroni gehabt. Ich könnte ihn mir sogar eher als Protagonist vorstellen als den Broll.
Komplett enttäuscht haben mich  Figuren wie Emma und Tilda. Eine stets unschlüssige Modedesignerin in den besten Jahren, die mal locker flockig für eine Nacht bereit steht und dann auch noch die Jugendliebe von Broll sein soll? Und dann eine in die Jahre gekommene "verwitwete" Kriminalbeamtin, die ja ihren Job erst achso ernst nimmt und dann aber ständig selbst Spuren verwischt? Das ist doch nicht CSI...

Lieber Herr Aichner,
falls Sie das je zu Gesicht bekommen: Es tut mir nicht leid. Ich mag ihre Totenfrau wirklich sehr und werde diese Serie auf jeden Fall weiterlesen. Aber der Broll, neeee den mag ich nicht.

Fragen, Anregungen, Kritik und nicht ernst gemeinte Drohungen bitte in die Kommentare!

17. August 2016

Die Herren von Winterfell | Leseeindrücke #2

Für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben: Bitte hier klicken! (Spoiler-Gefahr)

(Stand: S. 445/545)

Seit den letzten Leseeindrücken ist ein bisschen was passiert. Und langsam gewöhne ich mich daran, dass jedes Kapitel nur aus der Sicht einer einzigen Person geschrieben ist. Aber wirklich nur langsam. Ich frage mich immer, was die anderen Figuren gerade so denken oder tun. Neeeeein, das ist wirklich seltsam mit diesen Kapiteln.
Außerdem ist das Ganze sehr Stark-lastig. Klar, es heißt Die Herren von Winterfell und ich mag die Starks auch (bis auf Arya), aber ich hoffe, dass in den kommenden Bänden auch viele andere Figuren zu Wort kommen. 


Mir ist aufgefallen, dass manche Figuren in der Serie ganz anders aussehen als im Buch beschrieben. Der Berg-Schauspieler sieht nicht halb so imposant aus wie beschrieben. Loras Tyrell ist in der Serie vom Aussehen her auch eher eine Enttäuschung. Und dann gab es noch eine Person, die komplett anders beschrieben wurde. Allerdings weiß ich nicht mehr, wer das genau war. Vielleicht finde ich es noch heraus. In Sachen Körperfülle kommen die Schauspieler auch nie an die Beschreibung aus dem Buch heran, man denke zum Beispiel an Robert oder Samwell.

Winterfell liegt nun sehr weit weg und die Handlung spielt nun meist in Königsmund. (Wie kommt man eigentlich von King´s Landing auf Königsmund?) Mir ist aufgefallen, dass die Anwesenheit von Loras Tyrell im Buch stärker herauskommt als in der Serie. Und Margaery wird auch schon mehrmals erwähnt. Hier werden die Tyrells schon angekündigt, was ich ganz gelungen finde. Ich habe noch andere kleine Hinweise auf Zukünftiges gefunden, aber die habe ich allesamt schon wieder vergessen. Ich werde halt auch nicht jünger ;)

Meine Lieblinge, Samwell und Ser Barristan, kommen viel zu kurz. Dafür ist nun auch Bronn aufgetaucht, was mich wieder etwas versöhnt hat! Schade, dass Arya so viel Aufmerksamkeit bekommt, ich mochte diesen ganzen Strang schon in der Serie nicht und nun muss ich das alles noch mal lesen. Arya scheint bei sehr vielen Fans beliebt zu sein, aber ich mag sie bisher nicht wirklich. 

So, nun kommen die berühmten letzten hundert Seiten. Fragen, Beschwerden und Anregungen bitte in die Kommentare!

2. August 2016

Sommerpause #2

Heute feiere ich meinen Geburtstag!

Daher nutze ich diese Gelegenheit gleich mal, um mir ein paar Dinge zu wünschen.

Ich wünsche mir...

  1. Fernsehwerbung für Bücher statt für Alkohol.
  2. mehr Zeit zum Lesen zu haben.
  3. dass mehr Leute die Bücher von Erich Kästner lesen.
  4. dass die Game of Thrones-Reihe bald fortgesetzt wird.
  5. dass Anhänger rechter Parteien aufhören, Zitate berühmter Schriftsteller zu missbrauchen.
  6. dass Anhänger rechter Parteien mehr lesen!!!
Das waren meine bescheidenen Geburtstagswünsche. Vielleicht wünscht sich das der eine oder andere von euch ja auch. Falls dem so ist würde ich mich riesig über eure Kommentare freuen. 

29. Juli 2016

Sommerpause #1

Hallo ihr Lieben,

ich werde ab heute eine kleine Sommerpause einlegen. Bis es wieder weitergeht, bekommt ihr was Gutes zum anschauen. Ich hoffe, ihr habt einen schönen Sommer! 


Wenn Du meine Rezension zu Fräulein Else noch nicht gelesen hast, dann klick doch mal hier ;)

25. Juli 2016

Lesetipps für den Sommer – Verträumt und süffig, aber mit noblem Nachgeschmack

Heute kommen von mir drei Lektüretipps für den Sommer. Die kann übrigens jeder lesen, auch wenn durch Zufall alle drei Romane von Frauen geschrieben wurden. Wenn euch eines anspricht, dann tut euch keinen Zwang an.


Süffig und leicht: Die Schnäppchenjägerin von Sophie Kinsella
Becky Bloomwood ist Finanzjournalistin und liebt es einzukaufen. Das ist leider keine gute Kombination und Becky versinkt schnell im Schuldenchaos. Wie soll sie da nur wieder rauskommen? 

Die Schnäppchenjägerin ist der erste Band einer Romanreihe mit einer extrem liebenswerten und urkomischen Heldin. Der Plot erscheint immer etwas fade und vorhersehbar, eben ein typischer Frauenroman. Und viele werden denken: Sicher auch ein wenig hohl. Dem ist aber nicht so. Die Bücher sind nicht die anspruchsvollsten der Welt, aber das müssen sie auch gar nicht sein. Die Reihe macht Freude, unterhält und hilft, den Stress des Alltags für ein paar Stunden abzuschütteln. Also perfekt für den Urlaub. 


Mit nobelpreisigem Nachgeschmack: Die Liebhaberinnen von Elfriede Jelinek
Einen Ehemann, Kinder und eine gesicherte Zukunft ist das, was sich Brigitte und Paula im Leben wünschen. Brigitte arbeitet als Näherin und lernt irgendwann Heinz kennen, einen kleingeistigen Elektroinstallateur. Paula will Schneiderin werden und die große Liebe finden. Auch sie findet einen Mann, der mehr verspricht als er hergibt, den hübschen aber hohlen Holzarbeiter Erich. 

Elfriede Jelinek zeichnet in diesem Roman das Leben zweier junger Frauen aus der Unterschicht. Die Figuren wirken auf den ersten Blick stark überzeichnet. Doch wenn man genauer darüber nachdenkt, stellt man fest, dass sie gar nicht wirklich übertreibt. Tatsächlich gibt es viele Österreicher, die so sind wie Brigitte, Heinz, Paula und Erich. 
Der Roman kann sowohl sehr gut unterhalten als auch zum Nachdenken anregen. Im Urlaub ist man nicht von den Leute umgeben, mit denen man sonst immer zu tun hat. Man gewinnt Abstand und hat Zeit und Gelegenheit einmal über sich, sein Leben und seine Mitmenschen nachzudenken.


Klassich und verträumt: Kloster Northanger von Jane Austen
Catherine liebt es, Romane zu lesen. Auf einer Reise lernt sie den charmanten und intelligenten Mr. Tilney kennen. Die darauffolgenden Wochen werden Catherins Leben gehörig durcheinanderwirbeln.

Das ist einer der schönsten Romane für alle, die gern träumen und sich in Romanfiguren verlieben. Jane Austen ist nicht umsonst weltweit so beliebt. Sie ist auch eine meiner liebsten Schriftstellerinnen.

So, das wären meine drei Tipps für einen lesefreudigen Sommer. Vielleicht sind die ja für den ein oder anderen Unschlüssigen eine Inspiration.

19. Juli 2016

Mini-Rezension | Hartmann von Aue – Der arme Heinrich

Der arme Heinrich
Hartmann von Aue

Beim armen Heinrich handelt es sich um eine Verserzählung, die von einem Autor verfasst wurde, über den nur sehr wenig bekannt ist. Es gibt über Hartmann keine urkundlichen Quellen. Alles, was man über seine Person weiß, weiß man aus diversen literarischen Quellen seiner Zeit. Wer nun denkt, dass Hartmann aus dem heutigen Aue kommt, der irrt, denn im Mittelalter gab es viele Orte mit diesem Namen. Hartmann starb vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts.


Zum Inhalt
Heinrich ist ein vorbildlicher Adliger, der an Lepra erkrankt. Er versucht alles Mögliche, um Heilung zu finden, leider vergeblich. In Salerno erfährt er, dass es eine einzige Heilmöglichkeit für ihn gibt: das Herzblut einer Jungfrau. Heinrich sieht ein, dass er sich nicht retten kann und zieht sich auf einen Meierhof zurück. Der Bauer, der den Hof verwaltet, hat Heinrich viel zu verdanken und die ganze Familie bedauert sein Schicksal. Die Tochter des Bauern entwickelt nach und nach eine starke Zuneigung zu Heinrich und beschließt, sich für Heinrich zu opfern, um ihren geliebten Herren zu retten. Heinrich fährt also mit dem Mädchen nach Salerno, damit dieses dort für seine Heilung getötet wird. Ob das Mädel abgeschlachtet wird, erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest ;)


Der arme Heinrich hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die Verserzählung im Rahmen eines Uni-Kurses gelesen, daher habe ich mir die "zweisprachige" Ausgabe von Reclam besorgt (Falls man Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch als zwei getrennte Sprachen interpretiert!). Die Geschichte hat mir gefallen. Da war jetzt nichts extrem Spannendes dabei. Also keine feuerspeienden Nonnen oder Killerbienen. Man kann es einfach als solides Werk, das alles nötige enthält, beschreiben. Wir haben einen Helden, dem etwas Schlimmes passiert. Zuneigung, Aufopferung, ein paar Lebensweisheiten und einige unterschwellige Aha-Botschaften. Eine schöne Geschichte zum träumen und freuen :)
Außerdem eignet sich die Geschichte gut für Mittelhochdeutsch-Anfänger. Man kann die neuhochdeutsche Seite zuhalten und hat, wenn man einmal reingekommen ist, nur wenige Verständnisprobleme beim Lesen des mittelhochdeutschen Textes. 

7. Juli 2016

Was die Lady gar nicht mag #3 Mangas

Wenn jemand "Mangas" sagt, schreibt oder auch nur denkt, überkommt mich meist so ein seltsames Gefühl. Ich möchte mir dann die Haare raufen, schreien oder einfach nur mit dem Kopf schütteln. Nur mache ich das meistens nicht, aus purer Höflichkeit. 
Leute bitte, der Plural von Manga ist Manga und nicht Mangas. Damals, als ich anfing Manga zu lesen, wusste das jeder. Wieso kriegt das heute keiner mehr auf die Reihe? Und das Schlimmste ist ja, dass ich das schon so oft gehört habe, dass ich mich schon zusammenreißen muss, das s am Ende nicht mitzusprechen.
Und nein, nur weil der Duden meint, dass beide Versionen möglich sind, heißt das nicht, dass ich das genauso sehe! 

4. Juli 2016

RIP IT or SHIP IT Filmedition | Warum es Arya und Melisandre nicht schaffen werden

RIP IT or SHIP IT, los geht´s! Heute in der Filmedition, mit Charakteren aus Herr der Ringe und Game of Thrones.

Vorgehensweise
  1. Ich schreibe 10 Namen von Personen aus meinen liebsten Serien und Filmen auf kleine Zettel. Ja, heute geht es um die Verfilmungen! Personen sind bei mir übrigens auch Tiere, Geister usw. Alles, was irgendwie redet oder sonst etwas tut.
  2. Ich falte die Zettel zusammen und mische sie einmal durch.
  3. Dann schreibe ich wahllos die Nummern von 1-10 auf die Zettel.
  4. Dann bitte ich einen Freund, heute ist das der liebe Hans, mir fünf Zahlenpaare zu nennen.
  5. Und dann geht der Spaß auch schon los ;)

Die heutige Aufgabe lautet: Den Nibelungen-Schatz finden. 

Folgende Paare haben wir gezogen:

Legolas und Gimli
Irgendwie hab ich schon vorher gewusst, dass dieses Paar gezogen wird. Ich hab sie aber trotzdem drin gelassen, weil ich diesmal nicht selbst die Personen ausgesucht habe. Ich wollte mal fair sein und auf Risiko spielen. Man, bin ich hart! ;)
Ich denke, dass die beiden gute Chancen hätten, den Schatz zu finden, weil sie ein gutes Team abgeben. Und ich meine, dass die beiden viele nützliche Kontakte haben. Ja, das wird was!

Pippin und Cersei Lannister
Ein schwaches Paar, würde ich mal schätzen. Cersei müsste schon ihren Reichtum nützen, um noch ein paar Leute für die Suche zu rekrutieren, sonst wird das nüscht.

Arya Stark und Melisandre
Das ist das schwächste Paar der ganzen Runde. Die beiden würden sich binnen 5 Minuten gegenseitig so auf den Senkel gehen, dass sie sich gegenseitig umbringen würden ;)

Haldir und Jon Snow
Ein vielversprechendes Paar, zwei ausdauernde und halbwegs kluge Typen. Haldir kann sein Elben-Gespür nutzen und Jon Snow schafft es vielleicht durch Einsatz seines ewigen Schmollmundes, dass der Schatz von allein aus dem Wasser auftaucht.

Saruman und Lord Varys
Das ist mein Siegerpaar. Varys nutzt seine ganzen Kontakte, um die Lage des Schatzes herauszufinden und Saruman hebt das ganze Ding einfach durch Zauberei nach oben. Es sei denn, Saruman wird ausgeschaltet, bevor sie zum Schatz gelangen. Denn Varys allein würde es nicht hinbekommen.

So, das war´s mal wieder. Anmerkungen und Beschwerden bitte in die Kommentare :)

19. Juni 2016

Was die Lady gar nicht mag #2 Film-Buchcover

Es soll ja Bücher geben, aus denen Filme gemacht werden. Das ist ja eine sehr beliebte Strategie, da man damit aus Lesern Zuschauer herstellen kann. Und wenn der Film dann gelaufen ist, werden viele Vorlagenbücher neu aufgelegt und zwar mit einem anderen Cover. Ein Cover das irgendwie an den Film erinnert. Meistens werden dann tatsächlich Filmszenen verwendet oder gestellte Fotos, die man dem Film eindeutig zuordnen kann. Und genau das mag ich überhaupt nicht. Ich verstehe nicht, wie ein Film auf diese Art auf seine Vorlage, also das, was zuerst da war, zurückwirken kann. Bücher mit solchen Covern erwecken den Eindruck, als hätte man sie den Filmen untergeordnet. Und sie verschleiern (in meinen Augen), dass das Buch vorher da war. Neeee, geht mir weg mit diesen Filmcovern. Pfui!
Und nein, das bedeutet nicht, dass ich nicht gern Filme sehe. Ich mag nur diesen Aspekt des Unterordnens nicht.

16. Juni 2016

Was die Lady gar nicht mag #1 "Das Buch zum Film"

Ich werde dieses neue Format dazu nutzen, um meinen Unmut über diverse Themen in kurzen Beiträgen zum Ausdruck zu bringen. Diese Posts werden sich v.a. um die Themen Bücher, Literatur und Lesen drehen, aber noch um ein paar andere. Und nach dieser winzig-kleinen Einführung geht das Meckern auch schon los.

Es war einmal in meiner Lieblingsbuchhandlung. Die existiert übrigens nicht mehr... Dort hörte ich zufällig wie ein Fake-Nerd zu einem Mädel sagte: "Das ist das Buch von dem Film, das mit den Orks!" Was hatte er in der Hand, natürlich den Herrn der Ringe. Ich wollte mir gleich bühnenreif die Hand an die Stirn klatschen, als mir einfiel, dass ich doch äußerst schüchtern bin. Aber wäre ich das nicht, hätte ich diesem Typen folgendes gesagt: 1. Ist das nicht das Buch zum Film, sondern das Buch bzw. die Bücher sind die VORLAGE zur Filmreihe. Und 2. sagt kein anständiger Mensch "das Buch mit den Orks". So redet man nämlich über minderwertiges Fantasy-Gedöns und da gehört Der Herr der Ringe sicher nicht dazu!

30. Mai 2016

Die Herren von Winterfell | Leseeindrücke #1

Beim Lesen fallen mir immer sehr viele Dinge auf. Und viele dieser Auffälligkeiten schaffen es dann aber nicht in die Rezension. Das finde ich sehr schade. Daher habe ich mir gedacht, dass ich meine Leseeindrücke während des Leseprozesses über diverse Blogposts aufzeichnen könnte. Das macht sich vor allem bei Büchern, an denen ich eher eine längere Zeit lesen werde, ganz gut.

Und dann würde ich sagen, starte ich einfach mal mit Die Herren von Winterfell.

Für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben: Bitte hier klicken! (Spoiler-Gefahr)


Warum lese ich dieses Buch?
Zum einen schaue ich die TV-Serie Game of Thrones ganz gerne und möchte einfach wissen, was sich in den Büchern so tut. Zum anderen haben wir die ersten vier Bände eh daheim und da dachte ich, kann ich doch auch gleich anfangen.

Was mir beim Lesen so aufgefallen ist
(Stand: S. 178/545)
Am Anfang dreht sich alles um die Familie Stark mit Eddard als Familienoberhaupt. Ich frage mich immer noch, warum der Autor ausgerechnet mit dieser Familie anfängt. Vielleicht, weil das ein oder andere Mitglied dieses Hauses den Leser bis zum Ende begleiten wird? Immerhin leben auch aktuell in der Serie noch ein paar Starks. Hier zähle ich Jon Schnee einfach mal dazu, da er für mich einfach ein Stark ist. 
Ach die Familie des Königs ist schon eingetroffen. Und da ist mir eine Sache noch unklar. Nimmt man nach einer Heirat den Namen des Hauses, in das man einheiratet, an oder nicht? Heißt sie nun Cersei Lannister oder Cersei Baratheon?
Dass ich Cersei und Jaime nicht leiden kann, war mir vorher schon klar. Diese Figuren sind einfach sowas von abartig. Vor allem, weil sie versucht haben, Bran zu ermorden. Und das ist doch echt die Höhe! Bran ist nämlich bisher eine meiner Lieblingsfiguren. Bei dem Teil, wo er auf den Dächern war, habe ich beim Lesen sehr viel geträumt und bin oft in Gedanken abgeschweift. Und das ist für mich ein gutes Zeichen. Diese Stelle ist in der Serie viel kürzer, was ich irgendwie doof finde. Da fehlt dieses Gefühl von Freiheit, Weite und des Innehaltens im stressigen Alltag.
Im Gegensatz zur Serie ist mir Jon Snow im Buch recht sympathisch. Zumindest jetzt noch. Wenn ich daran denke, wie jung er im Buch ist und wie alt dagegen der Schauspieler in der Serie wirkt. Da muss ich gleich noch mal schmunzeln. Das gab es doch in den Serien, die ich in den 90ern geschaut habe, auch, dass 16-jährige von Schauspieler um die 30 gespielt werden. Jon Snow hat viele Helden-Paradeeigenschaften. Er ist jung, geschickt, liebreizend und gehört irgendwie nie dazu. Wird der arme, geschundene Junge jemals hinter seine eigene Geschichte blicken und sein Glück finden? Ich denke, die Chancen dafür stehen sehr gut.
Genauso unsympathisch, wie mir Barbie und Ken sind, ist mir der König, Robert Baratheon. Durch seine Vorgeschichte stellt man ihn sich viel klüger, weitsichtiger und erfahrener vor. Es wird wirklich Zeit für einen Wechsel auf dem Thron. Mal ernsthaft, den braucht es doch nun echt nicht mehr.
Dieses vorausschauende Element mit dem Wolf und dem Hirsch fand ich ganz schön. Die Schattenwölfe mag ich auf jeden Fall auch, sind ja auch schöne, anmutige Tiere. Leider weiß ich ja schon, dass nicht alle ein langes und schönes Leben haben werden (snief).