8. Dezember 2016

Adventskalender | #8 – Der Parzival und seine Auflage

In der damaligen Zeit wurde noch fast alles mit der Hand geschrieben. Zwar gab es den Buchdruck in Europa schon vor Gutenberg, durchsetzen konnte sich dieses Verfahren aber erst mit den beweglichen Metall-Lettern von Gutenberg. 
Und da es ewig dauerte eine Handschrift anzufertigen, ist es nicht verwunderlich, dass es von den meisten Werke aus mittelalterlicher Zeit kaum Textzeugnisse gibt. Von Wolframs Parzival sind beispielsweise 16 vollständige Handschriften erhalten, außerdem gibt es von diesem Werk 70 Fragmente. Als Fragment bezeichnet man eine aus verschiedenen, heute meist unbekannten, Gründen unvollständig überlieferte Handschrift. Das sind fast 90 Textzeugnisse und das ist viel für die damalige Zeit.

Natürlich denken heute viele: "Das ist aber wenig!" Da heute Bücher ja oft in Auflagen von mehreren hunderttausend Stück und höher produziert werden. Zum Vergleich: Die deutsche Erstauflage von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes soll 3 Millionen Exemplare umfasst haben. Auch Wolframs Parzival erfreut sich in der heutigen Zeit einer größeren Auflage als damals. 👴❤

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen