24. Dezember 2016

Adventskalender | #24 – Frohe Weihnachten!

Liebe Leser und Freunde,

ich wünsche euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise lieber Menschen. Vergesst nicht, die Feiertage zum Entspannen zu nutzen, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt.



Liebe Grüße
Eure Lady

23. Dezember 2016

Adventskalender | #23 – Gedankengemoppel 2 – Die Anderen

Was macht einen guten Autor aus? Unter anderem die Gabe, sich in seine Figuren hineinversetzen zu können. Andere Menschen wahrzunehmen, auch wenn sie gar nicht existieren, ist eine wunderbare menschliche Eigenschaft. Und ich bin mir sicher, dass das man das trainieren kann! Versucht doch mal, an eine Streitsituation aus diesem Jahr zu denken und versucht dann, durch Nachdenken herauszufinden, wie die andere Person sich bei diesem Streit gefühlt haben muss. Was hat sie gedacht? Was waren ihre oder seine Prioritäten? Wie geht es der Person heute damit?

Ihr werdet sehen, dass es sich lohnen kann, wenn man auch mal den Standpunkt wechselt. Denn schließlich sind wir alle Menschen und die großen Konflikte lassen sich nie befriedigend mit Waffengewalt lösen. Man kann Konflikte sogar schon lösen, bevor sie entstehen! 

22. Dezember 2016

Adventskalender | #22 – Gedankengemoppel 1 – Gesundheit!

Liebe Freunde,
wir alle sollten ja eigentlich wissen, dass Gesundheit sehr wichtig ist. Allerdings vergessen wir sie sehr oft. Oder wir ignorieren unsere Gesundheit. Wahrscheinlich machen wir beides. Wir sollen auf der Arbeit glänzen, immer toll aussehen, für alle Freunde und Bekannten Zeit haben und manchmal wollen wir einfach nur das tun, was uns Spaß macht. 
Aber lasst euch gesagt sein: Tut auch etwas für eure Gesundheit, sonst werdet ihr das später bereuen. Ich schlage mich schon seit Wochen mit gesundheitlichen Problemen herum, dabei hätte ich vieles davon durch ein wenig Sport und einem früheren Gang zum Augenarzt verhindern können. Kurz gesagt: Hast Du die falschen Brillengläser, wird Dein ganzer Körper darunter leiden. Ich habe schon sooo lange kein richtig dickes Buch mehr lesen können (sicher 4 Monate) und das mindert meine Lebensqualität so richtig. 
Also geht bitte, bitte, bitte regelmäßig zum Augenarzt, auch wenn ihr (noch) keine Brille tragt!

Eure Lady

21. Dezember 2016

Adventskalender | #21 – Auf zur Norm!

Im 19. Jahrhundert verlangte man dann nach Einheitlichkeit in Rechtschreibung und Aussprache. Eine Norm zu haben, konnte vieles erleichtern, z.B. den Schulunterricht. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein gab es viele verschiedene Formen, die nebeneinander existierten. Manche Wörter hatten gar 5 oder 6 verschiedene Schreibweisen, wie z.B. das Wort Ernte, das damals folgende weitere Formen aufwies: Ernde, Ärnte, Ärnde und Ärndte. Verwirrend oder?

Dann kam ein Herr namens Konrad Duden. Er war Direktor eines Gymnasiums und für seine eigene Schule gab er eine Broschüre mit verbindlichen Rechtschreibregeln heraus. Und Duden konnte sich durchsetzen. Auch heute noch orientieren wir uns im deutschsprachigen Raum großteils am Duden wenn wir nicht wissen, wie ein Wort denn nun geschrieben wird. Der Duden wird heute in 12 Bänden verkauft und mit Rechtschreibung beschäftigt sich nur einer davon.

20. Dezember 2016

Adventskalender | #20 – Die Nase

Das Wort Nase kommt tatsächlich nicht über ein Fremdwort in unsere Sprache, sondern es geht auf eine indogermanische Wurzel (*nas-) zurück. Ja, so alt ist dieses Wort tatsächlich schon! Im Althochdeutschen hieß sie nasa, in mittelhochdeutscher Zeit schon nase

Auch andere indogermanische Sprachen kennen dieses Wort in irgendeiner Form:
  • Englisch: nose
  • Latein: nasus
  • Norwegisch: nese

19. Dezember 2016

Adventskalender | #19 – Von Zesen oder nicht von Zesen? Das ist hier die Frage.

Heute kommt ein kleiner Fakt zum angeben und klugscheißen. 😉

Oft wird behauptet, dass Philipp von Zesen gefordert haben soll, dass man das Wort Nase durch Gesichtserker ersetzen soll. Das stimmt allerdings nicht. Zwar wurde diese Forderung tatsächlich zu seiner Zeit gestellt, man weiß aber nicht genau von wem. 

18. Dezember 2016

Adventskalender | #18 – Von Zesens Eindeutschungen

Einige der Wörter, die der Herr von Zesen eindeutschen wollte, haben sich sogar bis heute durchsetzen können. Hier sind ein paar bekannte Beispiele:
  • Jahrbuch statt Annalen 
  • Vertrag statt Kontrakt
  • Zweikampf statt Duell
  • Zeughaus statt Arsenal.
Da sollten wir doch einfach mal Danke sagen, oder was meint ihr? Könntet ihr auch mit den anderen Wörtern leben? 😎

Viele seiner Eindeutschungen klingen aber wirklich einfach nur lustig:
  • Meuchelpuffer statt Pistole
  • Jungfernzwinger statt Nonnenkloster
  • Tageleuchter statt Sonne.
Also... Die braucht es nun wirklich nicht.

17. Dezember 2016

Adventskalender | #17 – Philipp von Zesen

Philipp von Zesen? Den Namen haben wir doch gestern schon gehört? Jawoll, der Herr Von Zesen war aber nicht nur Mitglied in der Fruchtbringenden Gesellschaft (Immer noch ein witziger Name!), sondern auch in der Deutschgesinnten Genossenschaft. Das war ebenfalls eine Sprachgesellschaft.
Von Zesen ist vor allem für seine zahlreichen Eindeutschungen fremdsprachiger Wörter bekannt. Allerdings hat er es auch manchmal übertrieben und wollte Wörter eindeutschen, die gar nicht eingedeutscht werden mussten, da sie schon längst deutsche Wörter waren. Ein paar Beispiele für Von Zesens Eindeutschungen bekommt ihr morgen! 😏 

16. Dezember 2016

Adventskalender | #16 – Die fruchtbringende WAS???

Eine der bekanntesten Sprachgesellschaften war die Fruchtbringende Gesellschaft oder auch der Palmenorden. Sie war die bei weitem größte Sprachgesellschaft Deutschlands mit über 800 Mitgliedern. Die Mitglieder hatten dann auch fantasiereiche Namen, die auch etwas mit dem Pflanzenmotto zu tun hatten, wie z.B. der "Nährende". Das Symbol der Gesellschaft war der Palmenbaum. Namhafte Mitglieder waren z.B. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Philipp von Zesen. Die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft (Was für ein Name!) übersetzten sehr viele fremdsprachige Texte ins Deutsche. Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde 1617 in Weimar gegründet.

15. Dezember 2016

Adventskalender | #15 – Die Sprachgesellschaften

Luther hatte einen großen Einfluss auf die deutsche Sprache. Seine Bibelübersetzungen waren weit verbreitet und sind bis heute bekannt. 
Im 17. Jahrhundert entstanden dann die, heute weniger bekannten, Sprachgesellschaften. Zur damaligen Zeit orientierte man sich in den höheren Schichten noch immer stark an der Französischen Sprache und genau das hat den Mitgliedern der Sprachgesellschaften sauer aufgestoßen. Man wollte weg vom Französischen und hin zur Deutschen Sprache. Die Sprachgesellschaften beschäftigten sich aber nicht nur allein mit Sprache, sondern auch mit Literaturkritik, Poetik, Rhetorik und dem Übersetzen. 

14. Dezember 2016

Adventskalender | #14 – Eine Norm wird langsam geboren

In der Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurde im deutschen Sprachraum die Frage nach einer verbindlichen Sprachnorm aufgeworfen. Diese Norm sollte sowohl die Schreibung als auch die Aussprache betreffen. Die Gebildeten ihrer Zeit versuchten also zu einer einheitliche Sprachnorm der deutschen Sprache zu gelangen.
Aber wie sollte diese Norm denn aussehen? Damals war man der Meinung, dass die Sprache der sozialen Unterschicht und die Sprache, die auf dem Land gesprochen wurde, als unrein und pöbelhaft anzusehen ist. Die künstlerische, poetische Sprache wurde als wertvoll betrachtet und die Alltagssprache wurde abgewertet. Mit der Sprache beschäftigt hat sich nur ein winzig kleiner Teil der Bevölkerung. 

13. Dezember 2016

Adventskalender | #13 – Neuhochdeutsch

Ab 1650 sprechen wir schon vom Neuhochdeutschen. Über die Dauer dieser Periode gibt es verschiedene Auffassungen. Manche sind der Meinung, dass sie bis heute andauert. Andere sprechen ab ca. 1945/50 von der Epoche des Gegenwartsdeutschen. Peter Ernst ist der Meinung, dass eine neue Epoche schon am Ende des 19. Jahrhunderts zu setzen ist. Und wie er das begründet, erfahrt ihr morgen! ☺

12. Dezember 2016

Adventskalender | #12 – Martin Luther

Was hat Luther denn mit der deutschen Sprache zu tun? Da war doch was...!

Luther war Theologe und daran interessiert, den Menschen das Wort Gottes näher zu bringen. Er hat im 16. Jahrhundert die Bibel ins Deutsche übersetzt. Da es dann schon den Buchdruck gab, konnten sich seine religiösen Schriften rasch verbreiten. Luther war nicht irgendwer. Es wurde festgestellt, dass seine Schriften im Jahr 1529 ca. die Hälfte aller Drucke im deutschsprachigen Raum ausmachten. Zur damaligen Zeit hatte jeder fünfte Haushalt eine Luther-Bibel! 
Da er viel unterwegs war, kannte Luther verschiedene Varianten des Deutschen. Durch seine sehr weit verbreiteten Bibelübersetzungen hatte er einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die deutsche Sprache. Zum Beispiel benutzte er Fremdwörter, die dann in den Sprachgebrauch eingingen. Bekannte Beispiele sind Apostel statt Zwölfbote oder Prophet statt Weissager. Außerdem veränderte er auch bestimmte Wörter in ihrer Form: Predigt statt Predige, Zöllner statt Zollner oder Ehrgeiz statt Ehrgeitigkeit. Ehrgeitigkeit, was für ein Wort!

11. Dezember 2016

Adventskalender | #11 – Danke Gutenberg!

Die erste Papiermühle wurde in Deutschland erst 1389/90 errichtet. das ist sehr spät. Zuvor musste man Papier aus Italien importieren. 
Vor Gutenberg wurde auch schon gedruckt, allerdings war das viel mühsamer. Zum Beispiel gab es die sogenannten Blockbücher. Man hat jede Buchseite auf Holz geschnitzt, was eine irre Arbeit gewesen sein muss. Dann wurde das Ganze auf Papier gedruckt. Man musste bei diesem Verfahren aber immer zwei Seiten aufeinander kleben, da das Gedruckte auf der Rückseite durchschien. Die Blockbücher wurden dadurch sehr dick. Außerdem waren ja die "Stempel" aus Holz und das nutzt sich nun mal sehr schnell ab. Daher konnte man mit einer mühsam geschnitzten Platte nur sehr wenige Seiten herstellen.
Durch Gutenberg können Bücher seit dem 15. Jahrhundert schon sehr viel effizienter und kompakter hergestellt werden. 

10. Dezember 2016

Adventskalender | #10 – Frühneuhochdeutsch

Zwischen 1350 und 1650 spricht man von der frühneuhochdeutschen Zeit. Richtig spannend wird es dann ab 1450, denn ab dann war es möglich, Bücher in kleinen Auflagen zu vervielfältigen. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metall-Lettern wird meist Johannes Gutenberg genannt. Sein Geburtsname lautet aber eigentlich Johann Gensfleisch zur Laden.  

9. Dezember 2016

Adventskalender | #9 – Falsche Freunde

Heute geht es um den Wortschatz des Mittelhochdeutschen. Wenn wir diese Wörter lesen, denken wir sofort, dass wir deren Bedeutung kennen. Aber: Falsch gedacht. Es gibt Wörter, die uns eine falsche Bedeutung vortäuschen, die sogenannten false friends. Hier kommen zwei Beispiele:

Das mittelhochdeutsche Wort biderbe bezeichnet weder einen biederen, also langeweiligen Menschen, noch einen ungehobelten bzw. derben. Es bedeutet so viel wie rechtschaffen, redlich und anständig zu sein.

Mit vrouwe wurde nicht jede Frau angesprochen oder bezeichnet, sondern nur adlige Frauen. Übersetzt bedeutet es so viel wie Herrin oder Dame. 

Seltsam, wie sich die Bedeutung von Wörtern im Laufe der Zeit verändert. 😶

8. Dezember 2016

Adventskalender | #8 – Der Parzival und seine Auflage

In der damaligen Zeit wurde noch fast alles mit der Hand geschrieben. Zwar gab es den Buchdruck in Europa schon vor Gutenberg, durchsetzen konnte sich dieses Verfahren aber erst mit den beweglichen Metall-Lettern von Gutenberg. 
Und da es ewig dauerte eine Handschrift anzufertigen, ist es nicht verwunderlich, dass es von den meisten Werke aus mittelalterlicher Zeit kaum Textzeugnisse gibt. Von Wolframs Parzival sind beispielsweise 16 vollständige Handschriften erhalten, außerdem gibt es von diesem Werk 70 Fragmente. Als Fragment bezeichnet man eine aus verschiedenen, heute meist unbekannten, Gründen unvollständig überlieferte Handschrift. Das sind fast 90 Textzeugnisse und das ist viel für die damalige Zeit.

Natürlich denken heute viele: "Das ist aber wenig!" Da heute Bücher ja oft in Auflagen von mehreren hunderttausend Stück und höher produziert werden. Zum Vergleich: Die deutsche Erstauflage von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes soll 3 Millionen Exemplare umfasst haben. Auch Wolframs Parzival erfreut sich in der heutigen Zeit einer größeren Auflage als damals. 👴❤

7. Dezember 2016

Adventskalender | #7 – Mittelhochdeutsch

Das mittelhochdeutsche Sprachperiode dauerte von ca. 1050 bis 1350. Während dieser Zeit tut sich sehr viel im deutschen Sprachraum. Die höfische Ritterkultur samt eigener Literatur entsteht, die deutsche Sprache breitet sich nach Osten aus und die Städte gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Wenn wir an das Rittertum denken, dann kommen uns natürlich Männer in stählernen Rüstungen, Pferde, Burgen und elegante Damen in den Sinn. Mit dem Aufstieg des Adels entwickelte sich im Hochmittelalter eine eigene höfische Kultur. Die Fürstenhöfe wurden zu literarischen Zentren. Geschrieben haben meist niedere Adlige, bezahlt wurden ihre Werke aber höhergestellten Adligen, diese nennt man Mäzene. Die Werke sollten natürlich das Ansehen des Mäzenen erhöhen. Die Dichter schrieben meist so "einheitlich", dass man heute nicht mehr genau nachvollziehen kann, woher genau die meisten Dichter stammen.

Zwei der bekanntesten und interessantesten Werke aus dieser Zeit sind der Parzival von Wolfram von Eschenbach und der Tristan von Gottfried von Straßburg.

6. Dezember 2016

Der Nikolaus weiß was Ladys wollen!

Schaut mal, was mir der Nikolaus gebracht hat, ein Buch über Jane Austen! 😊


Das Büchlein ist von Reclam und hat genau 100 Seiten. Es hat 13 Kapitel, also ist dieses Büchlein ideal, um zwischendurch ein paar interessante Fakten über Jane Austen zu erfahren. Geschrieben wurde es von Christian Grawe. Dieser kommt mir irgendwie bekannt vor, ich kann ihn aber spontan nicht wirklich zuordnen. 
Es gibt ein Kapitel mit dem Namen "Jane Austens Feinde". Was da wohl drinsteht? Ich kann es kaum erwarten, das Buch zu lesen!

Adventskalender | #6 – Das Hildebrandslied (Teil 2)

Heute erzählt uns die Lady Nikolaus eine kleine Geschichte:

Es war einmal ein tapferer Krieger namens Hildebrand. Der verließ Frau und Kind und ging für eine lange Zeit ins Exil. Sein Sohn Hadubrand wuchs derweil ohne Vater auf.
Eines Tages begegnen sich die zwei mit ihren Heeren, denn auch aus Hadubrand ist ein Krieger geworden. Hildebrand erkennt, dass sein Gegner kein anderer als ein eigener Sohn ist. Doch dieser erkennt ihn nicht, da er ihn sehr lange nicht gesehen hat und fordert ihn zum Kampf heraus. Hildebrand bleibt also keine Wahl, er muss gegen seinen eigenen Sohn kämpfen, denn einen Ausweg aus dem ganzen Dilemma gibt es nicht. Kämpft er nicht, wird er aus der Gesellschaft verstoßen. Kämpft er, stehen die Chancen gut, dass er seinen Sohn töten wird. Denn immerhin ist er der erfahrenere von beiden. Was soll Hildebrand nun tun?

Und da die Geschichte gar kein Ende hat, könnt ihr einfach euer eigenes Wunschende dazudichten ;) 

5. Dezember 2016

Adventskalender | #5 – Die Geburt der deutschen Sprache

Ab 750 nach Christus können wir dann auch endlich von einer deutschen Sprache sprechen, nämlich vom Althochdeutschen. Diese Periode endet dann um 1050 auch schon wieder. Und nun schauen wir uns doch mal einen althochdeutschen Text an:

Ik gıhorta dat ſeggen
dat ſih urhettun ænon muotın 
hıltıbrant entı hadubrant untar herıun tuem 
ſunu fatarungo ıro ſaro rıhtun 
garutun ſe ıro gudhamun gurtun ſih ıro ſuert ana 
helıdoſ ubar rınga do ſie to dero hıltu rıtun 

Und, habt ihr verstanden, worum es geht? Es handelt sich bei diesem Text um das bekannte Hildebrandslied. Den Text habe ich übrigens von wikisource und ihr könnt hier sowohl die althochdeutsche Fassung als auch die neuhochdeutsche Übersetzung nachlesen ;)

4. Dezember 2016

Adventskalender | #4 – Die Wulfila-Bibel

Die ältesten germanischen Textzeugnisse sind Runeninschriften. Das dazugehörige Alphabet nennt man Futhark. 

Der älteste und einzige längere zusammenhängende germanische Text ist die Wulfila-Bibel, auch Gotenbibel genannt. Sie wurde von einem ostgotischen Bischof namens Wulfila um 375 angefertigt. Es handelt sich um eine Übersetzung des Neuen Testaments in Gotische. Es gibt nur sehr wenige gotische Sprachzeugnisse, die Sprache ist schon lange ausgestorben. Der Text der Wulfila-Bibel ist in mehreren Handschriften überliefert, die wichtigste ist der sogenannte Codex Argenteus (übersetzt etwa "silbernes Buch"). Diese Handschrift ist ein echter Hingucker, denn es wurde mit silberner Tinte auf purpurnem Papier geschrieben. 

Schaut mal wie schön das aussieht :)

3. Dezember 2016

Adventskalender | #3 – Da kommen sie, die Germanen!

Das Deutsche ist also Teil der indogermanischen Sprachfamilie. Und innerhalb dieser Sprachfamilie wird unsere Sprache den germanischen Sprachen zugeordnet. Die Germanen, wer sind die denn???

Die Germanen entstanden am Ende des zweiten Jahrtausends vor Christus. Ja genau, zweites Jahrtausend VOR Christus, das ist also richtig lange her. Unter den Germanen versteht man einen Stammesverbund mit einer einheitlichen Kultur, der in der Gegend um die Ostsee entstand. Die Germanen bevölkerten ein riesiges Gebiet, das sich von Skandinavien bis Mitteleuropa erstreckte. Neben dem Deutschen zählen auch Englisch, Schwedisch, Niederdeutsch oder Jiddisch zu den germanischen Sprachen.

2. Dezember 2016

Adventskalender | #2 – Alles indogermanisch oder was?

Nun wissen wir schon, dass es sehr viele Sprachen gibt, die indogermanischen Ursprungs sind. Doch welche Sprachen gehören eigentlich zur indogermanischen Sprachfamilie? Diese ist immerhin die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt mit ca. drei Milliarden Muttersprachlern. Hier sind mal ein paar Beispiele für Sprachen, die mit unserer verwandt sind:

Albanisch, Spanisch, Walisisch, Armenisch, Rumänisch
Bretonisch, Russisch, Lettisch, Fārsī, Griechisch, Bosnisch (...)

... und noch viele weitere, großteils auch schon ausgestorbene Sprachen. Wer kann mir eine bereits ausgestorbene indoeuropäische Sprache nennen? :)

1. Dezember 2016

Adventskalender | #1 – Es geht wieder los!

Hallo ihr Lieben,

heute startet wieder mein Blog-Adventskalender. Hier wird es jetzt wieder jeden Tag einen kurzen und informativen Beitrag geben. Diese Beiträge sollen euch durch die manchmal stressige Weihnachtszeit begleiten und für einen kleinen, gemütlichen Ausgleich sorgen.

Dieses Jahr steht der Adventskalender unter einem bestimmten Motto: Die Geschichte der deutschen Sprache. Denn das ist ein Thema, das nicht nur für Sprachwissenschaftler sehr interessant ist. Denn schließlich fragt sich jeder irgendwann Mal im Leben, wo er denn überhaupt herkommt. Und da Sprache nun mal das wichtigste Ausdrucksmittel des Menschen darstellt: Bitte sehr ;)

Nun wünsche ich euch viel Spaß und eine schöne Weihnachtszeit!  
Und nun geht es auch schon los...


Bevor man überhaupt zur deutschen Sprache kommen kann, sollte man deren (wahrscheinlichen) Ursprung kennen. Fast alle europäischen Sprachen und einige Vorderasiatische Sprachen haben eine gemeinsame Grundlage, eine Ursprache sozusagen. Früher ging man davon aus, dass diese Ursprache von einem einheitlichen Volk, den Indogermanen, gesprochen wurde. Heute würde man sie als Indoeuropäer bezeichnen, die indogermanischen Sprachen werden also auch als die indoeuropäischen Sprachen bezeichnet. Aus der Zeit des Indogermanischen gibt es keine schriftlichen Zeugnisse. Man hat diese Vorstufe des Deutschen (und vieler anderer Sprachen) aber mit Hilfe lebender Sprachen rekonstruiert. Heute geht man aber nicht mehr von einem einheitlichen Urvolk aus. Man stellt sich die Indoeuropäer jetzt eher als einen lockeren Stammesverbund vor, dessen Mitglieder über keine vollkommen einheitliche Sprache verfügten.