6. Juni 2017

Rezension | Bernhard Aichner – Totenhaus

Totenhaus
Bernhard Aichner


Totenhaus ist der zweite Band von Bernhard Aichners Totenfrau-Trilogie. Es sind schon alle drei Bände erschienen, bisher kenne und besitze ich aber nur die ersten beiden Bände. Nachdem mir Band 1 (Totenfrau) sehr gut gefallen hatte, habe ich mich vor ein paar Wochen freudig über diese Fortsetzung hergemacht.

Zum Inhalt
Blum fährt mit ihren Kindern in den Urlaub, um sich von den Strapazen de letzten Zeit zu erholen. Im Urlaub sieht sie durch Zufall eine Frau in einer Zeitschrift, die ihr zum verwechseln ähnlich sieht. Blum kann nicht anders, als den Urlaub abzubrechen und sich auf die Suche nach dieser Frau zu begeben. Auf dieser Suche landet sie schließlich in einem alten Hotel, das nur auf den ersten Blick ein ruhiges Paradies zu sein scheint.


Meine Meinung
Leider konnte mich die Geschichte so gar nicht packen. Obwohl die Geschichte sehr abstrus ist, habe ich sie doch als langweilig empfunden. Blum, mit der ich mich im ersten Teil noch gut identifizieren konnte, wurde mir beim Lesen immer unsympathischer. Ich habe mich zwischendurch oft gefragt, ob sie noch dümmere Dinge tun kann und sie hat dann immer noch schlimmere und fatalere Entscheidungen getroffen. Das Buch ist nicht fesselnd, die Figuren waren mir (bis auf Blums Familie) komplett egal und ich habe alles als komplett widersprüchlich empfunden.
Totenhaus erscheint mir als eine Art Lückenfüller, den ich sicher nicht noch einmal lesen werde.



Achtung: Spoiler 
Der nachfolgende Teil ist für alle, die das Buch schon gelesen haben. 

Die Tatsache, dass Blum unbedingt nach ihrer Schwester suchen muss, kann ich nachvollziehen. Ich hätte sicher auch nicht anders gehandelt. Dass sie aber einem völlig Fremden so schnell so sehr vertraut, dass er einfach alles über sie herausfinden kann, das erscheint mir sehr unglaubwürdig. Blum hat auf mich nie den Eindruck gemacht, als ob sie sich Fremden gegenüber leicht öffnen könnte. 
Auch scheint sie die Situationen, in die sie sich manövriert gar nicht mehr einschätzen zu können. Sie glaubt Ingmar, dass sein alter, kranker Vater sie ohne Hilfe niedergeschlagen und in ein Zimmer in einem anderen Stockwerk bugsiert haben will? Und sie denkt ernsthaft, dass er sie mit den Kindern dann einfach gehen lässt? Jemand, der für mich zum Mörder wird, könnte schon ein Problem damit haben, wenn ich ihn dann einfach mal so verlasse. Vor allem nachdem er schon alle Menschen in seinem Leben für mich umgebracht hat. Ne Blum, is klar...

Herr Aichner, was haben Sie mit meiner Blum gemacht?