21. Oktober 2016

Oktober 2016 | Was lese ich, was mache ich, wer bin ich?

Heute ist der 21.10.2016 und ich wollte heute gern mal festhalten, wie es denn derzeit bei mir so läuft. Ich bin auf den heutigen Tag so ziemlich genau fast 11768 Tage alt und wohne nun seit mehr als 10 Jahren in Tirol. Ich studiere Germanistik (Bachelor), habe keine Ahnung welchen Master ich machen möchte und arbeite am Wochenende als Kassiererin in einem Supermarkt. Ich lebe in wilder Ehe, wir haben zwei Katzen und geschätzt eine Million Bücher im Regal stehen (oder etwas weniger...). Ich habe Schuhgröße 42, trage zu viel Rouge und züchte Sprossen. So, das waren mal die wichtigsten Eckdaten zu meiner Person ;)

Zur Zeit, so könnte man es ausdrücken, befinde ich mich in einem kleinen Tief. Ich möchte mir am Ende dieses Semesters gerne meinen Bachelor abholen und dafür brauche ich noch ein zwei Noten und muss noch meine zweite Bachelorarbeit schreiben. Die erste Bachelorarbeit war ein richtiges Abenteuer für mich, sie hat mir so viel abverlangt und das Ergebnis ist... ich habe keine Ahnung was da überhaupt bei rausgekommen ist. Eine wissenschaftliche Arbeit ist wirklich kein Sonntagsspaziergang, zumindest nicht, wenn man das auch richtig machen will. Denn, es ist doch viel mehr, als nur Literatur zusammenzuschreiben. Vielleicht schreibe ich zum Thema Bachelorarbeit mal einen ausführlicheren Blogpost. Aber erst dann, wenn ich mit mir selbst wieder besser klar komme.

Sehr schlimm finde ich auch, dass ich derzeit gar nicht richtig zum lesen komme. Ich bin ja eine eher langsame Leserin, die sich zudem auch meist viel Zeit für ein Buch nimmt. Derzeit nerven mich auch noch ein paar körperliche Gebrechen (ich warte auf meine neue Brille) und irgendwie komme ich nie mal so richtig zur Ruhe. Neulich habe ich ja auch geschrieben, dass ich immer nur ein Buch lesen kann, also nicht mehrere gleichzeitig. Daher traue ich mich nicht so recht, etwas umfangreicheres anzufangen, da ich ja lieber heute als morgen mit meiner zweiten Bachelorarbeit anfangen sollte. Und für die muss ich auch noch einiges lesen. Also habe ich es so gemacht, dass ich mich einfach mit einer Biographie von Anne Frank auf meine Bachelorarbeit einstimme. Die Biographie ist von Melissa Müller und der Titel lautet Das Mädchen Anne Frank. Bisher gefällt mir das Buch sehr gut, der Schreibstil ist wunderschön und es sind überall die Quellen angegeben. Denn bei Biographien kommt ja bei manchem Leser so eine Art flaues, fragendes Gefühl im Magen auf. Dann fragt man sich: War die Person wirklich so? Woher will der Autor/die Autorin das wissen? Und wie nah kann eine Biographie der Person, über die sie verfasst wurde, überhaupt kommen? Melissa Müller hat ihre Arbeit, meiner Meinung nach, aber richtig gut gemacht, da sie sehr viele Quellen eingesehen und sehr viele Personen aus Anne Franks Umfeld befragt hat. Und das finde ich sehr wichtig bei Biographien. 

Derzeit trinke ich auch wieder sehr viel Tee, vor allem Kamillen- und Apfeltee. Tee macht einfach alles besser. Außerdem kommt es mir so vor, als ob ich Mineralwasser derzeit nicht so gut vertrage. 

Im Blog war es ja jetzt lange Zeit sehr ruhig, einfach weil ich während der heißen Phase meiner ersten Bachelorarbeit nicht mit mir selbst klar gekommen bin. Das wird sich aber jetzt wieder ändern. Ich möchte gern wieder ein bis drei Mal die Woche bloggen.
Ansonsten habe ich mir überlegt, mehr Bilder in meinen Blog zu integrieren. Allerdings möchte ich nicht auf freie Bilder aus dem WWW zurückgreifen, sondern lieber selbst welche machen. Da ich aber keine gute Kamera habe und auch sonst wenig Ahnung, wird sich noch zeigen, wie gut ich das hinbekommen werde. Ich bin manchmal schon sehr neidisch auf andere Blogger, die einfach wunderschöne Bilder auf ihren Blogs haben. Wahrscheinlich brauche ich einfach mal ein bisschen Ruhe, um mich besser mit diesem Thema beschäftigen zu können.

So, das war´s für heute. Ich wünsche allen, die das lesen, eine schöne und stressfreie Herbstzeit. Genießt das Fallen der Blätter und lest meinen Blog! ;)

16. Oktober 2016

Warum liest du? | Antwort

Der liebe Tobi von Lesestunden hat seiner Leserschaft vor fast genau einem Monat eine sehr wichtige Frage gestellt. Diese Frage klingt eher einfach, ist aber nicht so leicht zu beantworten und zieht auch einige weitere essentielle Fragen nach sich. Die Frage lautet: warum liest du? Und weil das nun wirklich eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste, Frage ist, die man sich selbst als Buchliebhaber einmal im Leben stellen sollte, dachte ich mir, dass ich doch gleich mal Tobis kompletten Fragenkatalog diesbezüglich ausfülle. Der ist wirklich sehr umfangreich. Und wer weiß, vielleicht beantworte ich diese Fragen ja in ein paar Jahren erneut und da wäre es doch lustig, die Antworten von "damals" mit den neuen zu vergleichen.
Genug geschwafelt, los geht´s!




Warum liest du?

Was für eine Frage, lieber Tobi! Das kann man doch nur auf eine Art beantworten. Tja, lesen ist für mich etwas, das ich schon sehr lange tue. Seit ich lesen kann, liebe ich es einfach. Lesen gehört einfach in mein Leben, ohne geht es nicht. Wenn mich jemand fragt, was ich derzeit so lese und ich würde antworten: "Derzeit gar nichts und ich habe auch nichts in Planung.", ja dann wäre ich nicht mehr ich selbst. Ich brauche Bücher fast so sehr wie Nahrung, Sauerstoff oder Licht. Lesen ist für mich Entspannung, das Abtauchen in eine andere Welt und es beflügelt meine Fantasie wie nichts anderes. Solange ich lesen kann, werde ich es tun. Und ich hoffe, dass ich bis an mein Lebensende Bücher lesen kann.

Was liest du? Welche Genres bevorzugst du? Liest du auch Klassiker?

Ich lese fast nur Klassiker. warum das so ist, kann ich gar nicht sagen. Ich bin nicht so der Mensch, der in Genres denkt. Das Genre ist mir eigentlich egal. Die Hauptsache ist, dass mir das Buch gefällt.

Welche Autoren favorisierst du? Oder hast du keine bevorzugten Autoren?

Ich habe schon Lieblingsautoren, aber die leben alle nicht mehr. Charlotte Brontë ist hierbei meine absolute Favoritin, Jane Eyre hat mich einfach so sehr beeindruckt. Außerdem ist hier sicher auch Jane Austen zu nennen. Da von meinen liebsten Autoren natürlich nichts mehr nachkommt, versuche ich mir ihre Werke ein wenig aufzusparen, was bei Jane Austen schon mal nicht funktioniert hat. Ich habe ihre Romane einfach nur verschlungen.
Ansonsten kann man noch Namen wie Goethe, Brecht, Fontane oder J. K. Rowling nennen. 

Wo liest du überall? Nur Zuhause, nur in der S-Bahn, überall, …?

Da wo ich Ruhe habe, also meistens daheim. Aber auch viel im Bus, wenn nicht grade wieder irgend jemand so laut telefoniert, dass ich meine eigenen Gedanken nicht mehr hören kann...

Liest du viel oder wenig? Wie viel Zeit verbringst du in der Woche mit Lesen? Wie viele Bücher liest du im Schnitt pro Monat/Jahr? Machst du auch längere Lesepausen?

Schwierige Frage. Ich lese halt wenn ich Lust darauf habe. Und natürlich, wenn ich Zeit und Ruhe habe. das ist schon sehr unterschiedlich von Woche zu Woche. Manchmal brauche ich ganz lange für ein Buch, da einen manche Bücher einfach mehr fordern. Zum Beispiel habe ich für die Madam Bovary mehrere Wochen gebraucht, wobei ich die Effi in ein paar Tagen durch hatte. Das ist bei mir sehr unterschiedlich. Im Vergleich zu vielen anderen Buchbloggern lese ich eher langsam und wenig, wobei mir das wenig ausmacht. Ich zähle auch nicht, wie viele Bücher ich pro Woche oder Jahr lese. Lesepausen lege ich nur dann ein, wenn ich überhaupt gar keine Zeit habe, denn Lust aufs Lesen habe ich immer. Die letzte lange Pause hatte ich so vor 10 Jahren, da habe ich wirklich mal ein Jahr gar nichts gelesen. Das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.

Liest du schnell oder langsam? Wie viele Seiten liest du ungefähr in einer Stunde?

Ich habe keine Ahnung... Wie gesagt, manche Geschichten fordern einen mehr als andere und dann kann es bei mir sehr lange dauern. 

Wie viele Bücher liest du in der Regel gleichzeitig?

Eigentlich immer nur eines, ich kann das irgendwie nicht anders. Wenn ich zwei Bücher gleichzeitig lese, dann höre ich meistens mit einem wieder auf und fange mit diesem dann Wochen oder Monate später wieder von vorne an. Manchmal bleibt es auch für Jahre liegen, weil es dann das Buch ist, das sich nicht gegen ein anderes durchsetzen konnte. Und dann habe ich eher seltener wieder Lust, dieses Buch zur Hand zu nehmen.

Welche Formate bevorzugst du? Taschenbücher, gebundene Bücher, broschierte Bücher, Prunkausgaben?

Taschenbücher, weil ich da weniger Angst habe sie kaputt zu machen. Je weniger Schmuck dran ist, desto eher nehme ich das Buch mit nach draußen oder lese es gemütlich auf dem Sofa. Ich habe aber auch Prunkausgaben, die lese ich aber nie ganz durch, denn die schaffe ich mir nur von Büchern an, die ich wirklich verschlungen habe. Ich habe dann also meist beide Ausgaben, die mit Prunk und die ohne. Die Prunkausgaben werden dann auch noch mal viel sorgfältiger behandelt als die "normalen" Ausgaben. Bei Büchern, wo ich vorher schon weiß, dass ich die für immer behalten will, tendiere ich aber schon zu den gebundenen Ausgaben. Zum Beispiel bei den Harry Potter-Bänden. 

Legst du Wert auf eine hochwertige Verarbeitung deiner Bücher? Spielt die Optik des Buches eine Rolle für dich?

Ich hatte bisher selten Qualitäts-Probleme bei Büchern. Hauptsache es ist alles da, wo es ein sollte. Bei der Optik achte ich immer darauf, keine Bücher mit Film-Covern zu nehmen, weil ich das hasse. Das vermittelt dann immer dieses Das-Buch-zum-Film-Bild, aber meistens war ja das Buch vor dem Film da.

Liest du auch Ebooks? Wenn ja wie oft und welche Bücher?

Bisher noch nicht. Ich tue mich da immer noch eher schwer. Wer sich mit Ebooks auskennt, ist herzlich eingeladen, meine Fragen zu dem Thema zu beantworten :)

Wo versorgst du dich mit neuen Büchern? Beim Buchhändler ums Eck? In der Bibliothek? Aus dem Bücherbus?

Ich versuche vieles beim lokalen Buchhändler zu kaufen. Innsbruck ist da relativ gut ausgestattet. Manchmal werde ich aber schon schwach und bestelle mir schnell mal was bei Amazon. Ansonsten gibt es natürlich auch Antiquariate, die ich besuche. 

Kaufst du auch gebrauchte Bücher?

Natürlich, bei gebrauchten Büchern kann man so richtig spüren, dass sich da schon vorher jemand damit beschäftigt hat. Das mag ich total. Ich finde es dann auch nicht schlimm, wenn jemand etwas hineingeschrieben hat. Ich finde es einfach interessant, den Vorbesitzer des Buches zu "spüren".

Wieviel bist du bereit für ein gutes Buch auszugeben?

Einiges ;)

Verleihst du Bücher? Wenn ja an wen und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Das mache ich eher selten und meist nur, wenn mir das Buch nicht allzu viel bedeutet. Ich bin da sehr pingelig. Wenn jemand in eines meiner Bücher eine Macke reinmacht oder eine Seite umknickt könnte ich wahnsinnig werden. Nur mein Lebensgefährte darf sich einfach meine Bücher aus dem Regal nehmen und sie lesen.

Wie viele Bücher hast du im Schnitt auf deinem Stapel ungelesener Bücher? (Alternativ: wie viele Regale ungelesener Bücher hast du?)

Ich habe eher eine endlos lange Liste im Kopf. Ungelesene Bücher liegen auf einer Kommode im Flur, das sind so ca. 40-50. Aber ich teile mir diesen Stapel mit meinem Lebensgefährten. Im Regal stehen natürlich auch viele Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, die mein Lebensgefährte aber schon kennt.  

Wo bei dir Zuhause hast du überall Bücher?

Überall, außer im Bad ;)

Wie sortierst du deine Bücher im Regal?

Nach Autor und nach "Niveau" ;)

Was nutzt du als Lesezeichen? Oder knickst du die Seiten ein?

Ich habe ein paar sehr schöne Lesezeichen, die aber immer und überall rumgeistern. Manchmal nehme ich einfach ein Stück sauberes Papier oder ein Post-it. Ich hätte aber gern mehr schöne Lesezeichen.

Wenn du mit dem Lesen pausierst, liest du dann das Kapitel immer zu Ende oder hörst du auch mal mittendrin auf?

Ich versuche immer bis zum Ende eines Kapitels zu lesen, was ich aber nicht immer hinbekomme. Manchmal wird man gestört oder schläft schon fast ein und manchmal liegt es auch an meinem schlechten Zeitmanagement. Dann schaffe ich es doch nicht bis zur nächsten Lehrveranstaltung oder Bushaltestelle und muss das Buch mittendrin zuklappen. Manche Bücher haben aber auch gar keine Kapitel.

Worauf achtest du beim Kauf eines Buchs? Was für Kriterien muss ein Buch erfüllen, damit du es dir kaufst? Spielt der Verlag eine Rolle?

Ich sollte Lust darauf haben. Der Verlag spielt schon eine Rolle, ich bevorzuge natürlich die bekannteren "Kulturverlage". Manchmal kaufe ich mir auch nur eine bestimmte Übersetzung eines Buches, einfach weil ich mit manchen Übersetzern schlechte Erfahrungen gemacht habe bzw. manche Übersetzer stark kritisiert werden.

Wirfst du Bücher in den Müll?

NAAAAIN. Die kann man doch verkaufen oder verschenken oder ins Bett legen und lieb haben!

Wie belesen ist dein Bekannten- und Freundeskreis? Kennst du Menschen, die kein Buch besitzen?

Ich kenne sowohl Leute, die viel lesen als auch welche, die nie lesen und natürlich alles dazwischen. Ich unterhalte mich gern über Literatur und kann es mir nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der gar nicht liest. Meine engsten Freunde sind auch sehr belesene Menschen.

Was für eine Rolle spielen Bücher in deinem Berufsleben?

Eigentlich gar keine. Ich hoffe, dass sich das nach meinem Studienabschluss ändert.

Brichst du Bücher ab, wenn dir der Inhalt nicht zusagt?

Ja, das mache ich oft. Es ist aber nicht nur wegen dem Inhalt, auch wenn mir der Schreibstil nicht gefällt.

Bittet man dich im Freundes- und Bekanntenkreis um Buchtipps?

Nein und darüber bin ich sehr froh, denn ich habe das Gefühl, dass niemand einen ähnlichen Geschmack hat wie ich.

Wenn deine Bücher plötzlich alle verloren gehen (z.B. Feuer, Hochwasser, böse Fee, …), welche drei Bücher würdest du dir sofort neu bestellen?

Jane Eyre, Effi Briest und Überredung. Die Autoreninnen muss ich nicht nennen, die kennt man ;)

Gehören ein Heißgetränk und Kekse zum Leseabend?

Auf jeden Fall Tee. Bei Süßkram und Knabbereien ist das so eine Sache. Ich habe immer Angst, die Buchseiten schmutzig zu machen, daher stresst es mich eher, beim Lesen zu essen/knabbern.

Hörst du während dem Lesen Musik, oder muss bei dir völlige Stille herrschen?

Ich brauche Stille. So Geräusche wie Wind oder Regen machen mir aber nichts aus. Stimmen können mir aber alles ruinieren.

Liest du Bücher mehrmals? Wenn ja welche und warum?

Ja, wenn ich Zeit und Lust habe. Das passiert aber eher selten, weil es sooo viele tolle Bücher gibt, die ich noch lesen möchte. Ich glaube, ich habe Effi Briest bisher am öftesten gelesen. 

Markierst du dir Stellen in einem Buch? Wenn ja wie?

Mit Bleistift, denn den kann man wieder entfernen. Manchmal lege ich auch kleine Zettel ein. 

Und fertig ;) Fragen, Anregungen und Kritik bitte in die Kommentare! Wer Lust hat, die Fragen selbst zu beantworten, der kann seine Antworten auch gern in die Kommentare posten. Ich würde auch gern wissen, wie ihr zu dem Thema steht!

10. Oktober 2016

Meine Tipps für GEIWI-Neulinge #UniInnsbruck

Die erste Uni-Woche ist nun geschafft. Die ersten Panik-Anfälle und Verirrungen sind überwunden. Die ersten Kontakte sind geknüpft. Und der ein oder andere hat sogar jetzt schon das Handtuch geworfen. Das ist zwar tragisch, kann man aber nicht mehr ändern. Und deswegen richtet sich dieser Post nicht an die Aufgeber, sondern an alle GEIWI-Neulinge (Uni Innsbruck), die sich nicht unterkriegen lassen und ihr Studium genießen wollen! Und eigentlich richten sich die meisten dieser Tipps an alle Studenten, egal wo sie studieren. So, genug vornweg geschwafelt, hier kommen meine Tipps für alle GEIWI-Neulinge und überhaupt alle Studien-Neuanfänger.


Sei nett und pflege deine Sozialkontakte
Die GEIWI ist für mich ein netter Ort, wo nette Menschen rumlaufen. Ich weiß ja nicht, wie es an den anderen Uni-Standorten ist, aber die GEIWI ist nett. Basta! Und damit meine ich nicht, dass man sich alles gefallen lassen soll und immer die berühmte andere Wange hinhalten soll. Nur ist die GEIWI für mich ein Ort, wo man Leute sieht, die sich unterhalten und wo nicht jeder stur auf Laptop und Handy glotzt und vor lauter Zombie-sein nicht mitkriegt, dass es ja noch andere Studenten gibt. Und wo viele (ja, nicht alle, leider) akzeptieren, dass man eben so ist wie man ist und dass nicht alle gleich aussehen müssen und alles auf dieselbe Art tun müssen. 


Sei kameradschaftlich, aber mit Bedacht
Nette Studenten helfen sich gegenseitig aus. Weil sie nett sind und alle anderen auch und man ja seine Sozialkontakte pflegt. Und nun verlassen wir den Utopie-Modus und erinnern uns an die Vorteile, die man genießen kann, wenn wir uns alle gegenseitig helfen würden. Das wichtigste Argument ist, dass NIEMAND immer in seinen Lehrveranstaltungen anwesend sein kann. Wir sind alle nur Menschen, die krank werden, eventuell arbeiten gehen, ein Sozialleben haben oder einfach mal gar keinen Bock haben. Und dann wäre es doch schön, wenn man jemanden hat, mit dem man Mitschriften tauschen kann oder der einem erzählt, was man so verpasst hat. Man kann sich zwar auch in diversen Facebook-Gruppen mit Mitschriften eindecken, aber da kennt man dann oft nicht den, der die Mitschrift angefertigt hat. Und woher soll man dann wissen, wie zuverlässig diese Mitschrift ist? Manchmal kursieren auch Mitschriften, die schon richtig alt und überholt sind. 
Wenn Du aber dann derjenige bist, der immer mitschreibt und angebettelt wird und nie etwas zurück bekommst, dann kann das ganz schön frustrieren und dann würde ich persönlich auch nichts mehr an solche Menschen herausgeben. 
Und eigentlich ist es immer schön, wenn dir jemand die Tür aufhält oder etwas aufhebt, was dir heruntergefallen ist. Und warum sollte man nicht mal anderen helfen, wenn es einen doch kaum etwas kostet :)


Nicht gleich aufgeben und nicht zu früh urteilen
Es gibt so viele Studenten, die schon im Vorhinein sagen, dass sie irgendetwas nicht schaffen werden. Jeder kommt mal an den Punkt, wo er denkt, dass er nicht mehr kann. Aber bevor du das Handtuch wirfst, solltest Du dich fragen, was Du tun kannst, um das Ziel doch noch zu erreichen. Und oft findet sich dann eine Lösung. Der Dozent, vor dem dich alle immer gewarnt haben, ist vielleicht gar nicht so unerträglich. Wenn man jede Woche einen kleinen Teil lernt, muss man sich vor der Prüfung nicht fertig machen. Bücher kann man auch in der Bibliothek ausleihen oder anderen Studenten günstig abkaufen. Man kann sich in diversen Facebook-Gruppen Rat suchen. 
Und für größere Probleme (z.B. Angst vorm Plagiat oder studieren mit Kind) gibt es immer noch die ÖH


Man kann auch mal 200% geben
Jeder wird in seinem Studium mindestens ein Mal mit dieser speziellen Sorte von Studenten in Kontakt kommen. Es sind die Studenten, die einfach immer versuchen mit dem geringst möglichen Aufwand durchzukommen. Und es gibt durchaus Kurse, wo man das mal machen kann. Aber jeder sollte in seinem Studiengang doch immer mal wieder Kurse finden, wo man gern mehr macht als eigentlich verlangt wird. Einfach, weil es einem Spaß macht. Ja, man kann auch mal zusätzlich etwas zum Thema lesen oder mit anderen darüber reden. Man kann sich auch, rein aus Interesse, mal in eine Vorlesung setzen, für die man gar keine ECTS bekommt. Einfach nur aus Interesse. Bitte werde nicht zu einem von diesen ECTS jagenden Scheuklappenträgern, die am Ende des Studiums merken (oder auch nicht), dass sie für sich selbst gar nichts mitgenommen haben.    


Überfordere dich nicht
Es mag ja schön klingen, wenn man sagen kann: "Ich studiere Germanistik, Geschichte und BWL und arbeite noch Vollzeit nebenher." Und es gibt auch ein paar wenige Studenten, die das tatsächlich hinbekommen. Am Anfang neigen viele dazu, sich einfach viel zu viel aufzulasten. Und die wenigsten schaffen es, ihr überhöhtes Pensum zu erfüllen. Manche brauchen dann ewig, manche geben zwischendurch auf und andere überarbeiten sich bis zum umfallen. Bitte gib auf dich acht. Sich zu überarbeiten gehört zwar für viele heutzutage irgendwie dazu, das wird dir auf Dauer aber nur schaden. Man sollte immer realistisch bleiben und auch darüber nachdenken, was man wirklich erreichen will. Zusätzliche Titel sehen zwar immer schön aus, können einem aber auch ganz schön viele Nerven und auch kostbare Lebenszeit rauben. Und wenn man merkt, dass man noch nicht ausgelastet ist, kann man sein Pensum ja immer erhöhen. 


Und da viel lesen auch sehr anstrengend sein kann, kommen hier noch ein paar Tipps für Eilige ;)
  • Hab keine Angst vor der Bibliothek, sie frisst dich nicht. Und wenn doch, dann spuckt sie dich schon irgendwann wieder aus. Wenn Du nicht weiter weißt, frag einfach jemanden vom Bib-Team oder sprich einfach jemanden in der Bib an. Denn Du weißt ja noch, dass die GEIWI nett ist!
  • Benutze auch mal die Treppen. In den Pausen zwischen den Lehrveranstaltungen wollen so viele mit dem Lift fahren, dass es schneller geht, wenn man die Treppe nimmt. Wenn Du also nur in den 1. oder 2. oder 3. (...) Stock musst, dann nimm doch einfach die Treppe. So bist du vielleicht auf früher da und hast freie Platzwahl ;) 
  • Lauf bitte nicht durch die Alarmtüren, die übrigens als solche ausreichend gekennzeichnet sind. Das nervt alle, die sich gerade in unmittelbarer Nähe befinden und auch diejenigen, die dann den Alarm wieder abschalten müssen. Am Wochenende kann es übrigens dazu kommen, dass niemand den Alarm abschaltet und alle, die sich in der Nähe aufhalten, früher oder später Kopfweh bekommen.
  • Bleib nicht mitten im Gang stehen, um dich mit Freunden zu unterhalten. Meistens werden die Gänge ja auch von anderen Studenten benutzt und die wollen dich ungern über den Haufen rennen.
  • Wenn Du zu spät zur Vorlesung kommst, dann setz dich doch einfach auf den nächsten freien Platz. Studenten, die dann immer noch aufwändig nach ihren Freunden suchen und sich durch die besetzten Reihen drängeln, machen sich meistens keine weiteren Freunde damit. Denn schließlich ist der Großteil der Anwesenden schon fleißig, während Du nur fleißig Bussis verteilst. 
  • Und zu allerletzt: Schreib mir Deine Tipps für Studienanfänger in die Kommentare! :)