26. Dezember 2015

Warum ich so selten im Bett lese

Als ich jünger war habe ich es geliebt, abends im Bett zu lesen. Manchmal lag ich noch stundenlang mit meinem Buch da und habe gelesen und geträumt. Wenn ein Buch richtig gut ist, fällt es einem schwer, es wegzulegen. Schließlich liegt man ja schon fix und fertig im Bett. Da hat man ja keinen Stress mehr.


Mit den Jahren fand ich es aber immer unbequemer im Bett zu lesen. Ich hatte es mir angewöhnt, auf dem Bauch liegend zu lesen und den Rücken durchzustrecken. Mache ich das heute länger als 10 Minuten, fühle ich mich wie meine eigene Großmutter. Nein, stimmt nicht. Ich fühle mich wie meine Urgroßmutter als sie dann langsam auf die 100 zuging. Im Bett lesen ist also gar nicht mehr so einfach für mich altes Mädchen.

Wenn ich dann mal im Bett ein Buch zur Hand nehmen, liege ich fast immer auf dem Rücken. Denn auf der Seite liegend traue ich mich nicht meine Brille aufzusetzen. Ich könnte ja einschlafen und wenn das passiert, ist sie danach mit Sicherheit kaputt. Also liege ich auf dem Rücken und halte mein Buch mal mit einer, oft auch mit beiden Händen fest. Das ist natürlich auf Dauer unbequem. Daher bin ich dazu übergegangen im Sitzen zu lesen. Leider rutsche ich im Bett immer in diesen Hohlraum, der sich hinter meinem Kopfteil befindet.

Was also tun? Weiterhin auf dem Sofa lesen? Irgendwie fehlen mir die gemütlichen Stunden im Bett ja schon. Vielleicht brauche ich ganz viele Kissen, die ich in den Hohlraum stopfen kann. Aber wohin mit denen, wenn ich schlafen will? Fragen über Fragen, die sich nur echte Bücherwürmer wirklich stellen. Denn das Feeling ist beim Lesen genauso wichtig, wie die Qualität der Lektüre.

Wie macht ihr das eigentlich? Lest ihr im Bett, in der Badewanne oder auf dem Sofa?

24. Dezember 2015

Adventskalender | #24 Charlotte Brontë - Jane Eyre

Jane Eyre
Charlotte Brontë


Heute zeige ich euch ein paar meiner liebsten Stellen aus Jane Eyre!

Ich brauche nicht meine Seele zu verkaufen, 
um mir meine Seligkeit zu erwerben.

Gesetze und Grundsätze sind nicht für die Zeiten, 
in denen wir keiner Versuchung zu trotzen haben [...]

Ich brauche eine Gattin, denn sie ist die einzige Helferin,
die ich im Leben genügend beeinflussen
und bis zum Tode unlöslich an mich binden kann.

Du bist viel zu hübsch und zu gut,
um die in Kalkutta lebendig braten zu lassen.

Er ist ein großer und guter Mensch, 
aber er übersieht unbarmherzig die Gefühle und Wünsche der kleinen Menschen,
weil er nur seine eigenen großen Pläne im Auge hat.

"Aber ich sage Ihnen, daß ich gehen muß! erwiderte ich fast leidenschaftlich erregt.
"Glauben Sie, ich könnte bleiben, um Ihnen nichts mehr zu bedeuten?
Glauben Sie, ich bin ein Automat, eine Maschine ohne Gefühl,
daß ich es ertragen kann, wenn mir mein Bissen Brot entrissen,
der letzte Tropfen belebenden Wassers aus meinem Becher geschüttet wird?
Glauben Sie, weil ich arm, unbedeutend, häßlich und klein bin, 
hätte ich keine Seele und kein Herz?
Dann täuschen Sie sich!
Ich habe genausoviel Seele wie Sie, bei weitem soviel Herz!
Und wenn Gott mir ein wenig Schönheit und großen Reichtum verliehen hätte,
hätte ich es Ihnen ebenso schwergemacht, mich aufzugeben,
wie es jetzt mir schwerfällt, Sie zu verlassen.
Ich weiß, ich spreche jetzt nicht so, 
wie Sitte und Konvention und menschliches Taktgefühl es verlangen.
Es ist allein mein Geist, der sich dem Ihren zuwendet, gerade so,
als wären wir schon durch den Tod hindurchgeschritten 
und stünden zu Füßen Gottes  einander gleich, wie wir es wirklich sind!"



(Brontë, Charlotte: Jane Eyre. Diogenes, Seite 281, 453, 489, 589, 604, 605 und 357)

23. Dezember 2015

Adventskalender | #23 Brüder Grimm - Die Gänsehirtin am Brunnen (Version von 1857)

Die Gänsehirtin am Brunnen
Brüder Grimm


Wer kennt nicht die Märchen der Gebrüder Grimm? Doch wie viele von den Märchen kennen wir eigentlich wirklich? Ich kann mich aus meiner Kindheit an einige erinnern, das sind aber längst nicht alle, Und da dachte ich mir, warum lese ich nicht einfach mal eines, das ich noch nicht kenne? Wer es auch lesen möchte, kann gerne diesem Link hier folgen.




22. Dezember 2015

Adventskalender | #22 Max Frisch - Homo faber

Homo faber 
Max Frisch


Und schon wieder eine von Sommers Vorstellungen. Weil er das Werk so viel besser erklären kann als ich!






21. Dezember 2015

Adventskalender | #21 Sophie von La Roche - Geschichte des Fräuleins von Sternheim

Geschichte des Fräuleins von Sternheim
Sophie von La Roche


Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen? Und wie arrogant kann ein Mensch sein? Diese und andere Fragen kamen mir in den Sinn, als ich La Roches Roman das erste Mal las. Und wie kann es eigentlich sein, dass er heute kaum noch gelesen wird, wo diese Fragen doch so aktuell sind? 

19. Dezember 2015

Adventskalender | #19 J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe Trilogie

Der Herr der Ringe
J. R. R. Tolkien


Wenn man je behaupten möchte, dass eine Verfilmung der Buchvorlage ebenbürtig sein kann, dann spricht man zu 99% von Herr der Ringe. Andere sehr gute Literaturverfilmungen kenne ich leider nicht. Tipps bitte in die Kommentare!

18. Dezember 2015

Adventskalender | #18 Erich Kästner - Über das Verbrennen von Büchern

Über das Verbrennen von Büchern
Erich Kästner


Wer Bücher zerstört, vernichtet dabei nicht nur eine Menge Papier und Tinte, sondern auch immer einen Teil des Autors gleich mit. Darüber sollte man sich Gedanken machen. Denn wie schnell knicken wir Buchseiten ein, wenn wir kein Lesezeichen parat haben und manche unter uns kommen sogar auf die Idee, Bücher als Unterlage oder sonstwie zweckzuentfremden. Und gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist es wichtig, auch mal an die Mitmenschen zu denken. Und auch an die, die man noch gar nicht kennt. In Zeiten der Flüchtlingskrise und von Kopftuchdebatten sollten wir uns alle fragen, ob die Welt, in der wir leben, so weitermachen kann. Oder ob wir das soziale Umdenken, das auch schon wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert wurde, endlich praktizieren sollten? Und um das Ganze nicht zu lang werden zu lassen, schreibe ich nur noch ein paar weitere Zeilen:

Sind wir nicht alle Menschen, egal woher wir kommen und welchen Hintergrund wir mitbringen? Und sollte nicht jeder Lösungsansatz darauf zielen, den Menschen als solchen zu behandeln? Wir lesen oft Bücher ausländischer Autoren und machen uns über sie Gedanken. Aber sollten wir uns nicht auch Gedanken über die Menschen aus anderen Ländern machen, auch wenn sie nichts veröffentlichen?

17. Dezember 2015

16. Dezember 2015

Adventskalender | #16 J. K. Rowling - Harry Potter

Harry Potter
J. K. Rowling


Heute gibt es mal wieder ein kleines Rätsel:

Wie lautet Albus Dumbledores voller Name?

A) Albus Percival Wulfrich Brian Dumbledore
B) Albus Percival Wolverine Brian Dumbledore
C) Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore
D) Albus Percival Wulfric Brandon Dumbledore

Schreibt es doch in die Kommentare :)

15. Dezember 2015

Adventskalender | #15 Jacob und Wilhelm Grimm - Das Deutsche Wörterbuch

Das Deutsche Wörterbuch
Jacob und Wilhelm Grimm


Heute benutzen wir meist den Duden, wenn wir sprachliche Unsicherheiten haben. Wörterbücher gibt es aber schon eine ganze Weile. Nur wissen viele nicht, dass die Grimm-Brüder schon im 19. Jahrhundert anfingen, eines zu schreiben. Heute wird es in Fachkreisen auch Der Grimm genannt. Und das entspricht der Wahrheit und ist kein Märchen ;)

14. Dezember 2015

Adventskalender | #14 Elfriede Jelinek - Die Liebhaberinnen

Die Liebhaberinnen
Elfriede Jelinek


Die eine ist naiv, die andere abgeklärt. Beide sind strunzdumm und von ihren Männern braucht man gar nicht erst anfangen. Die eine mag man, die andere gar nicht. Und gerade die eine scheitert, während die andere bekommt, was sie will. Und irgendwie ist das gar keine so ungewöhnliche Geschichte. Wenn man mal genau darüber nachdenkt...

Vielleicht nehme ich das Buch für den Blog mal ganz genau unter die Lupe?

13. Dezember 2015

Adventskalender | #13 Friedrich Schiller - Die Räuber

Die Räuber
Friedrich Schiller


Viele wurden in der Schule mit Schiller geplagt. Das liegt aber weniger an Schiller, sondern mehr an den Pädagogen. Wer jetzt schon groß ist, sollte sich auf jeden Fall noch einmal mit seinen Dramen beschäftigen. Und da ich ja Lust auf Schiller machen möchte, verlinke ich euch einfach mal Sommers Aufführung von den Räubern.

12. Dezember 2015

Adventskalender | #12 Jane Austen - Überredung

Überredung
Jane Austen


Warum wird im Zusammenhang mit Austen eigentlich immer nur über Stolz und Vorurteil gesprochen? Dabei hat sie doch noch viel mehr geschrieben. Unter anderem gibt es da ihre eigene Geschichte Englands und auch den Roman Überredung.
Bei letzterem werden Austen-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Man bekommt einiges geboten: eine männliche, in die Jahre gekommene Tussi, naives junges Gemüse, Eitelkeit, ein paar Missverständnisse und die sympathischste Protagonistin der gesamten Romanwelt!
Das ist natürlich nur meine Meinung. Bildet euch doch eure eigene. Ich bin schon gespannt darauf!

10. Dezember 2015

Adventskalender | #10 ???

???


Wer verbirgt denn da sein Gesicht?




Jane Austen!
Ja, als sie lebte, hat man sich noch gegenseitig gezeichnet. Macht heute kaum noch jemand,
Schade!


9. Dezember 2015

Sind Rezensionen zu Klassikern eigentlich sinnvoll? | Antwort

Am Nikolaustag diesen Jahres warf der Buchblogger Tobi von lesestunden.de die oben genannte Frage in den Raum. Und dann habe ich mir gedacht, dass ich diese Frage ja auch hier in meinem Blog beantworten könnte.

Zuallererst stellt sich mir die Frage: Wie ist der Begriff des Klassikers definiert? Sind damit die großen Werke der Weltliteratur gemeint? Oder spielt die Definition eher auf das Alter der Werke an? Oder sind die Klassiker vielleicht Bücher, die wir als besonders wertvoll, geistreich oder sonst irgendwie in aufwertender Weise ansehen (aus welchem Grund auch immer)?
Für mich persönlich definiere ich den Begriff folgendermaßen: Ein Klassiker bietet einen gewissen Nährwert, d.h. er macht mehr, als uns beim Lesen zu unterhalten. Er gibt dem Leser etwas Besonderes mit, was man nur durch die Lektüre dieses Werkes erhält. Ein Klassiker ist auch schon etwas älter, da sich dieser Nährwert bzw. Mehrwert erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar macht. Außerdem funktioniert der Klassiker auch noch Jahrzehnte bis Jahrhunderte später. Das bedeutet, dass er auch nach langer Zeit noch seinen Nährwert abgeben kann. Dabei kann sich allerdings die Sicht auf das Werk auch von Zeit zu Zeit verändern. 

Es gibt sehr viele Klassiker, die das bloggen definitiv wert sind. Und auch ich habe mir vorgenommen, über meine liebsten Klassiker zu schreiben. Allerdings habe ich schon bemerkt, dass ich für diese Posts sehr lange brauche, da ich meine Klassiker nicht mit einem kurzen Posting abspeisen möchte. Sie sind mir so viel Wert, dass ich sie gerne noch mehrmals lesen und ganz genau studieren möchte, bevor ich mich hinsetze und über sie schreibe. 

Nun zur Frage, ob es Sinn macht, über Klassiker zu schreiben. Definitiv! Gerade weil sie die Zeit überdauern und den oben angesprochenen Nährwert liefern, sollte man über sie schreiben. Mein Blog ist für mich ein Hobby, ich will kein Geld damit verdienen. Daher achte ich nicht auf den Markt, sondern schreibe wonach mir ist. Natürlich wäre es schön, wenn ich mehr Leser hätte. Aber in meinen Buchgeschmack passen die heute angesagten Vampirwerwolfengelteenagefantasyscifi-Schnulzen einfach nicht. Das ist eben so und über die schreibe ich nicht. Basta.

Ich suche immer wieder das Netz nach Bloggern ab, die einen ähnlichen Geschmack wie ich haben. Bisher habe ich aber noch nicht viele finden können. Das finde ich sehr schade. Denn eine Effi gibt dem Leser viel mehr als eine Bella. Man muss ihr nur zuhören.

Adventskalender | #9 Johann Wolfgang von Goethe - Faust. Der Tragödie erster Teil

Faust. Der Tragödie erster Teil 
Johann Wolfgang von Goethe


Heute habe ich ein kleines Rätsel für euch. Ich habe in einen Auszug aus dem Faust 5 kleine Fehler eingebaut. Wer findet alle ohne zu schummeln?


Habe nun, ach! Philologie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Wangenglühn.
Da steh ich nun, ich kleiner Tor!
Und bin so klug wie nie zuvor;
Heiße Bachelor, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!


(Text kopiert von gutenberg.spiegel.de)

8. Dezember 2015

Adventskalender | #8 J. R. R. Tolkien - Der Hobbit

Der Hobbit
J. R. R. Tolkien


Ich habe den Hobbit im letzten Winter gelesen und fand, dass das die beste Jahreszeit für dieses Buch ist. Man kann es sich mit vielen Decken und einem schönen warmen Getränk gemütlich machen und dann geht man mit dem jungen Bilbo auf diese abenteuerliche Reise. Denn, wie soll man es denn ohne Kakao über das Nebelgebirge schaffen?

7. Dezember 2015

Ladycember #2 | Keine Bücher? Was denn dann verschenken?

Vor ein paar Tagen habe ich groß rumgetönt und in die Welt hinausgeplärrt, dass Bücher keine guten Geschenke sind. Nun fragt sich der eine oder andere sicher, was man den Bücherwürmern aus dem eigenen Umfeld denn sonst schenken kann. Und hier kommen mal ein paar Antworten auf diese Frage.


Geschenktipps für Bücherfreunde

1. Lesezeichen
Jeder, der gern liest, braucht sie. Warum soll man denn Ecken einknicken (böse³) oder einfach nur ein hässliches Stück Papier in die Seiten klemmen, wo es doch sooooo viele schöne Lesezeichen gibt? Lesezeichen gibt es in allen möglichen Preisklassen und sie funktionieren als Geschenk fast immer. Sie nehmen nicht viel Platz ein und man kann sie das ganze Jahr über kaufen. In vielen Buchhandlungen gibt es auch Lesezeichen-Kalender.
Alternativ kann man natürlich auch welche basteln. Gebt doch einfach mal den Suchbegriff Lesezeichen basteln bei Google oder Youtube ein. Da gibt es genug Inspirationen.


2. Tee
Vor allem im Winter gehört eine gute Tasse Tee zu einem gemütlichen Leseabend einfach dazu. Es gibt sehr viele hochwertige Teesorten in Biomärkten, Reformhäusern oder Teegeschäften. Alternativ geht natürlich auch Kakao. 


3. Kuscheldecke, Kissen und Kuschelsocken
Gerade an Weihnachten kuscheln sich viele gern zum lesen ein. Da dürfen Decken und Kissen oder vielleicht auch Kuschelsocken nicht fehlen.


4. Die Leselotte
Die Leselotte ist eine Lesehilfe für alle, die gern im Bett lesen oder einfach nur eine entspannte Position beim Lesen einnehmen möchten. 


5. Buchstützen
Ich liiiebe meinen Katzen-Buchstützen. Sie verhindern, dass meine ungelesenen Bücher vom Regal rutschen und sehen auch noch sehr schön aus. Ob sie nun auf Holz oder Metall sein sollen, hängt von den Vorlieben des Beschenkten ab.


6. Leselampen für unterwegs
Solche Lampen kann man an das Buch klemmen, damit man an dunklen Orten lesen kann. Wer oft nachts mit Bus und Bahn unterwegs ist, weiß, dass das Licht nicht immer optimal ist. Ich habe meine mal bei Tchibo gekauft. Es gibt sie aber auch in Buchhandlungen oder im Elektrofachhandel.


7. Buchumschläge
Da muss ich nicht viel sagen. Manche mögen sie, manche nicht. Kaufen kann man sie in Buchhandlungen oder online.


8. Gutscheine 
Für Buchhandlungen, Krimi-Dinner oder selbstgemachte (z.B. für einen entspannten Lesenachmittag zu zweit im Cafe oder für das Erledigen der Hausarbeit, damit derjenige Zeit zum Lesen hat). Gutscheine wirken auf der einen Seite immer etwas langweilig, aber wenn man sie selber macht, kann man sich kreativ austoben und sie sehr gut individualisieren. 



Wie ihr seht, muss es nicht immer ein Buch sein. Ergänzungen sind erwünscht. Bitte schreibt sie mir doch in die Kommentare!

Adventskalender | #7 T.S. Eliot - Old Possum's Book of Practical Cats

Old Possum's Book of Practical Cats
T.S. Eliot






Du magst Cats und möchtest die Texte gern in Buchform haben? Kein Problem. Die Vorlage stammt von T.S. Eliot und ist heute noch erhältlich: Das Old Possum's Book of Practical Cats erschien erstmals 1939.





6. Dezember 2015

Adventskalender | #6 Erich Käster - Kurz und bündig

Kurz und bündig
Erich Kästner


Wer wagt es,
sich den donnernden Zügen entgegenzustellen?
Die kleinen Blumen
zwischen den Eisenbahnschwellen!

(Kästner: Kurz und bündig. Atrium, Seite 17)

Kästner? Ist mehr als nur Pünktchen und Anton!

5. Dezember 2015

Adventskalender | #5 Imre Kertész

Imre Kertész


Im Jahr 2002 bekam Imre Kertész den Nobelpreis für Literatur mit folgender Begründung verliehen:

„für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet“

Was soll ich noch dazu schreiben? Lest den Roman eines Schicksallosen. Das ist ein sehr wichtiges Buch. Und wenn ihr dann noch Zeit habt, lest alles andere von Kertész!

4. Dezember 2015

Ladycember #1 | Warum Bücher keine guten Geschenke sind

Jedes Jahr appellieren Tierschutzvereine aufs Neue an unseren gesunden Menschenverstand, indem sie via Facebook, Twitter und so weiter betonen, dass Tiere keine Geschenke sind. Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Und natürlich ist es wichtiger, die Message Tier ≠ Geschenk als die Meinung Buch ≠ Geschenk zu verbreiten. Jedoch ist mir auch Letzteres ein Anliegen und daher schreibe ich heute einen Beitrag über dieses Thema.

Ein Buch ist selten ein gutes Geschenk. Wenn sich der Empfänger ein Buch wünscht, kann es natürlich gut ankommen. Natürlich ist dann die Vorfreude dahin, denn man weiß ja schon, was man bekommt.
Will man jemandem ohne konkreten Wunsch ein Buch schenken, wird es dann schon schwieriger. Meiner Meinung nach muss man diese Person dann sehr gut kennen. Sehr, sehr, sehr gut! Und selbst dann ist das Vorhaben immer noch sehr riskant. Denn derjenige könnte das Buch vielleicht schon besitzen oder bereits gelesen haben. Denn die meisten von uns lesen das, was ihrem Geschmack entspricht. Und je älter man ist, desto mehr Bücher hat man schon gelesen.
Warum man denjenigen sehr, sehr, sehr gut kennen sollte? Das ist ganz einfach zu beantworten. Geschmack ist etwas sehr Individuelles. Es kann sein, dass jemand ein paar Autoren, die ein bestimmtes Genre bedienen, mag und andere aus demselben Genre wieder gar nicht lesen kann. Manche mögen von einem Autor nur ein ganz bestimmtes Werk. Andere lesen wiederum alles, was ihre Lieblingsautoren veröffentlichen, egal von welcher Qualität die Veröffentlichungen sind. Wer kann schon im Vorhinein abschätzen, ob ein Buch wirklich beim Beschenkten ankommt oder nicht? Wem das egal ist, der hat natürlich ein leichtes Leben. Der kann einfach in eine Buchhandlung stiefeln, das erstbeste Buch vom Neuheiten-Tisch schnappen und es kaufen. Aber glaubt man dann wirklich, dass man jemandem damit eine Freude machen kann?
Bücher sind keine Kleidungsstücke. Der Buchgeschmack eines Menschen verrät viel über dessen innere Einstellung. Bücher sind Zeitvertreib, das Lesen kostet aber auch Zeit. Und will man wirklich die Zeit eines anderen mit unpassender Lektüre beanspruchen? Also ich möchte das nicht tun.

Daher mein Appell an euch: Denkt gut nach, bevor ihr ein Buch verschenkt. Lasst euch mit dem Aussuchen Zeit und horcht denjenigen, der das Buch bekommen soll, sorgfältig und unauffällig aus.


Adventskalender | #4 Theodor Fontane - Effi Briest

Effi Briest
Theodor Fontane


"Weil es trotzdem sein muß. Ich habe mir´s hin und her überlegt. Man ist 
nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an,
und auf das Ganze haben wir ständig Rücksicht zu nehmen, wir sind
durchaus abhängig von ihm.
[...]
Aber im Zusammenleben mit den Menschen hat sich ein Etwas ausgebildet,
das nun mal da ist und nach dessen Paragraphen wir uns gewöhnt haben,
alles zu beurteilen, die andern und uns selbst.
[...]
aber jenes, wenn Sie wollen, uns tyrannisierende Gesellschafts-Etwas,
das fragt nicht nach Charme und nicht nach Liebe und nicht nach Verjährung.
Ich habe keine Wahl, ich muß."


(Fontane: Effi Briest. dtv, Seite 292 und 293)


Nein, heute kommt mal nicht das weite Feld. Für mich ist dieses Zitat aus Fontanes Klassiker eines der gehaltvollsten überhaupt. Jeder von uns tut viele Dinge nur, weil er von der Gesellschaft dazu gedrängt wird. Manche Menschen sind sogar komplett vom Gesellschafts-Etwas durchdrungen. Oder warum wollen die meisten nicht zugeben, dass sie auch mal bis Nachmittags ausschlafen, den Staub unter die Möbel schieben oder einen ganzen Tag lang gar nichts tun?

3. Dezember 2015

Adventskalender | #3 Franz Kafka

Franz Kafka


Wusstet ihr, dass in diesem Jahr ein Pass von Franz Kafka in New York versteigert wurde? Der tschechische Pass wurde 1922 ausgestellt und trägt die Originalunterschrift Kafkas. Der anonyme Käufer zahlte mehrere zehntausend Dollar dafür. (Für weitere Infos hier klicken.)

Ich frage mich, was es für ein Gefühl ist, etwas von ihm zu besitzen. Einen Gegenstand, den Kafka tatsächlich in seinen Händen hielt.




2. Dezember 2015

Adventskalender | #2 Sheridan Le Fanu - Carmilla die Vampirin

Carmilla die Vampirin
Sheridan Le Fanu


"Eines Nachts hörte ich statt jener Stimme, die im Dunkel zu mir zu sprechen pflegte,
eine andere; sie war süß und zart und zugleich schrecklich, und sie sprach: »Deine Mutter
lässt dir sagen, du sollst dich vor dem Ungeheuer hüten.« Im gleichen Augenblick
strahlte plötzlich ein Licht auf, und ich sah Carmilla am Fuße meines Bettes stehen,
in ihrem weißen Nachtgewand, vom Kopf bis zu den Füßen
rot mit Blut befleckt."


(Le Fanu: Carmilla die Vampirin. Diogenes, Seite 69.)

1. Dezember 2015

Adventskalender | #1 Adalbert Stifter - Brigitta

Brigitta
Adalbert Stifter


Wer Liebesgeschichten mag, der sollte diese Erzählung unbedingt lesen. Sie ist berührend, kommt aber ohne Hollywood-Flitter oder sonstigen Kitsch aus.

Es geht um ein Liebespaar, das sich aus den Augen verliert und dann von der Vorsehung wieder zusammengeführt wird. Es geht um einen Mann, der in seiner Jugend zu ungestüm war, um wissen zu können, was es bedeutet, jemanden zu lieben. Und es geht um eine Frau, die für ihre Forderung nach bedingungsloser Liebe viele Jahre der Einsamkeit auf sich nimmt. 

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte, die perfekt für kalte Winterabende ist.