24. Dezember 2015

Adventskalender | #24 Charlotte Brontë - Jane Eyre

Jane Eyre
Charlotte Brontë


Heute zeige ich euch ein paar meiner liebsten Stellen aus Jane Eyre!

Ich brauche nicht meine Seele zu verkaufen, 
um mir meine Seligkeit zu erwerben.

Gesetze und Grundsätze sind nicht für die Zeiten, 
in denen wir keiner Versuchung zu trotzen haben [...]

Ich brauche eine Gattin, denn sie ist die einzige Helferin,
die ich im Leben genügend beeinflussen
und bis zum Tode unlöslich an mich binden kann.

Du bist viel zu hübsch und zu gut,
um die in Kalkutta lebendig braten zu lassen.

Er ist ein großer und guter Mensch, 
aber er übersieht unbarmherzig die Gefühle und Wünsche der kleinen Menschen,
weil er nur seine eigenen großen Pläne im Auge hat.

"Aber ich sage Ihnen, daß ich gehen muß! erwiderte ich fast leidenschaftlich erregt.
"Glauben Sie, ich könnte bleiben, um Ihnen nichts mehr zu bedeuten?
Glauben Sie, ich bin ein Automat, eine Maschine ohne Gefühl,
daß ich es ertragen kann, wenn mir mein Bissen Brot entrissen,
der letzte Tropfen belebenden Wassers aus meinem Becher geschüttet wird?
Glauben Sie, weil ich arm, unbedeutend, häßlich und klein bin, 
hätte ich keine Seele und kein Herz?
Dann täuschen Sie sich!
Ich habe genausoviel Seele wie Sie, bei weitem soviel Herz!
Und wenn Gott mir ein wenig Schönheit und großen Reichtum verliehen hätte,
hätte ich es Ihnen ebenso schwergemacht, mich aufzugeben,
wie es jetzt mir schwerfällt, Sie zu verlassen.
Ich weiß, ich spreche jetzt nicht so, 
wie Sitte und Konvention und menschliches Taktgefühl es verlangen.
Es ist allein mein Geist, der sich dem Ihren zuwendet, gerade so,
als wären wir schon durch den Tod hindurchgeschritten 
und stünden zu Füßen Gottes  einander gleich, wie wir es wirklich sind!"



(Brontë, Charlotte: Jane Eyre. Diogenes, Seite 281, 453, 489, 589, 604, 605 und 357)

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