31. März 2016

Meine Gedanken zum Gedenken an Imre Kertész

Da geht einer, der viel zu sagen hatte und doch heute fast kaum noch gelesen wird. Imre Kertész war ein Mann, ein Ungar, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger. Und keiner kannte ihn. Naja, keiner ist vielleicht übertrieben, aber es sind definitiv zu wenige. Und ja, auch ich habe noch nicht viel von ihm gelesen. Aber das eine Werk von ihm, das ich gelesen habe, hat schon ausgereicht, um meine ganze Welt auf den Kopf zu stellen. Ich rede natürlich vom Roman eines Schicksallosen, einem Buch, das jeder kennen sollte.   
Aber warum kennen das Buch so wenige? Ist die Thematik nicht recht? Zu wenig Zauberkunst, zu wenige Drachen, zu viel Schicksal? Oder ist vielen die Thematik hinter der Geschichte von Imre Kertész inzwischen ein Dorn im Auge? Alles abgeschlossen, liegt hinter uns, was soll´s?
Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Zeitpunkt. Kertész verlässt diese Welt zu einer Zeit, wo Ewiggestrige wieder aus ihren Löchern kriechen, um in ihre Hörner aus Fremdenhass und Missgunst zu blasen. Was soll aus der Welt werden, wenn wir solche Menschen wie Imre Kertész verlieren? Kann mir das mal einer sagen? 

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