27. März 2016

Rezension | James Bowen – Bob, der Streuner. Die Katze, die mein Leben veränderte

Bob, der Streuner
James Bowen

Bob, der Streuner erzählt vom Beginn der Freundschaft von James und Bob, zwei Geschöpfe, deren Leben bis zu ihrem Zusammentreffen alles andere als rosig verlief. Der Titel der Originalausgabe lautet A Street Cat Named Bob, das Buch erschien erstmals 2012. Bob, der Streuner ist auch als E-Book erhältlich. Außerdem hat James Bowen noch weitere Bücher über Bob veröffentlicht. In deutscher Sprache erscheinen die Bücher beim Verlag Bastei Lübbe.  

Klappentext
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor einer Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine harte Zeit auf der Straße hinter sich. Aber dem abgemagerten, jämmerlich maunzenden Kater konnte er einfach nicht widerstehen, er nahm ihn auf, pflegte ihn gesund und ließ ihn wieder laufen. Doch Bob war anders als andere Katzen. Er liebte seinen neuen Freund mehr als die Freiheit und blieb. Heute sind sie eine stadtbekannte Attraktion, ihre Freundschaft geht Tausenden zu Herzen...
(Bowen: Bob, der Streuner. Bastei Lübbe, Köln 2013.)


Zum Inhalt muss ich nicht mehr schreiben, der Klappentext ist sehr gut gewählt. James und Bob, der Straßenmusiker auf Entzug und der abgemagerte, rothaarige Straßenkater. Zusammen versuchen sie, ihr Leben zu meistern und überstehen dabei so manches Abenteuer. 
Als ich das Buch vor einer Woche in den Händen hielt, war ich gerade auf der Suche nach etwas nettem, was man schnell zwischendurch lesen kann. Ich hatte schon viel von Bob gehört und daher kam mir das Buch wie gerufen. Die Übersetzerin Ursula Mensah hat ganze Arbeit geleistet. Es ließt sich sehr angenehm, nach 3 Tagen war ich schon fertig, obwohl ich eher eine sehr langsame Leserin bin.   
Die Geschichte ist einfach nur schön, teilweise auch spannend und kann auch sehr traurig machen. Man schließt die beiden Helden sehr schnell ins Herz. Stellenweise klingt das ganze zwar sehr abstrus und als hätte James Bowen zu viel in seine Beziehung mit Bob hineininterpretiert. Aber wer selbst Katzen hat, der weiß, dass er durchaus nicht übertreibt, wenn er sagt, dass Bob ihm das Leben gerettet hat. Ein Tier kann einem genauso ans Herz wachsen wie ein Mensch. Eine Tier-Mensch-Beziehung kann genauso innig sein wie die unter Artgenossen.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, da es einfach ein liebes Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft ist. Wie viel davon nun tatsächlich wahr ist, kann man sowieso nicht klären. Unterhalten und zum nachdenken anregen kann das Buch auf alle Fälle.

Und wer möchte, kann Bob und James ja mal auf YouTube besuchen.





Kennt ihr eines der Bücher über Bob? Und wenn ja, wie haben sie euch gefallen?




Achtung: Spoiler 
Der nachfolgende Teil ist für alle, die das Buch schon gelesen haben. 

Ein wenig skeptisch habe ich das Buch allerdings schon gelesen, so als Katzenbesitzerin. Bob scheint ein besonderer Kater zu sein, dem es wenig ausmacht von Menschen umringt und betüddelt zu werden. So sind nicht alle Katzen und ich schätze mal, dass die wenigsten Katzen solch ein Gemüt besitzen. Manch ein Leser könnte auf die Idee kommen, dass er oder sie sich auch so einen Bob zulegen könnte. Viele wissen nicht, dass Katzen genauso unterschiedlich wie wir Menschen sind. Menschen, die den Umgang mit Katzen nicht kennen, könnte das Buch auf eine falsche Fährte locken. Denn meine Cosima würde niemals so neben mir im Bus sitzen, wie Bob das im Buch tut. Sie würden panisch flüchten und irgendwann von einem Auto überfahren werden.   

Ich finde, dass das Buch schon etwas von den bekannten Entwicklungsromanen hat. James lernt nach und nach, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Da ist zum Beispiel die Stelle, als Bob vor dem kostümierten Mann davonläuft. Oder die, als er krank wurde. Da hat James es nicht anderen überlassen, etwas zu unternehmen, sondern hat es selbst in die Hand genommen. Später kommt er dann zu der Einsicht, dass er selbst an seinem verkorksten Leben schuld ist. Auch wenn ich denke, dass das Leben immer ein Zusammenspiel von vielen Faktoren ist, denke ich, dass so eine Einsicht zeigt, dass man im Leben einen guten Weg einschlägt. Es war schön, mitzuerleben, wie einer einen solch starken, positiven Wandel durchlebt.   

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