13. März 2016

Wie man sich auf ein Buch freuen kann, obwohl man schon alles weiß...

Als ich im Sommersemester 2015 die Vorlesung Überblick über die ältere deutsche Literatur an der Uni Innsbruck besuchte, hatte ich vorher kaum etwas an mittelalterlicher Literatur gelesen. Ich kannte den Parzival und das Nibelungenlied. Und da auch nur die gekürzten Ausgaben für Jugendliche.

Und es kam, wie es kommen musste: Im Zuge dieser Lehrveranstaltung bekam man auch mit, worum es bei Erec, Iwein und Tristan ging. Eigentlich sollte man nun denken, dass mir diese Vorlesung die nachfolgende Lektüre dieser Werke kaputt gemacht hat.

So war es aber nicht. Die Dozentin (Waltraud Fritsch-Rößler) hat den Inhalt dieser Romane so lebendig vorgetragen, dass ich mich auf die Lektüre richtig zu freuen begann. Man erlebt es selten, dass jemand so ausdrucksvoll über den Inhalt eines Buches redet und einem dann (metaphorisch gesprochen) das Wasser im Mund zusammenläuft. Und als ich dann begann, die Werke zu lesen, war es überhaupt kein Nachteil, dass ich schon wusste, was passieren wird. Die Lektüre war für mich trotzdem schön, spannend, ereignisreich, emotionsgeladen und überraschend. 

Es muss also kein Nachteil sein, wenn man schon viel über ein Buch weiß, bevor man es liest. Habt ihr auch schon solche Spoiler-Erlebnisse gehabt?    

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