13. November 2015

03.11.2015 | Mein erster Besuch in der alt-aber-neuen Wagner´schen

Ich war schon lange nicht mehr in der Wagner´schen in Innsbruck. Schon seeeeehr lange nicht mehr. Dabei ist die Wagner´sche alt. Sehr alt. Über 375 Jahre alt. Und wer kann schon von sich behaupten, in so einem Traditionsgeschäft einkaufen zu können?


Die erste Annäherung verlief wie immer. Ich schlurfte langsam an mein Ziel heran, immer darauf bedacht, von keinem Radfahrer in der Kurve erfasst zu werden. Der Eingang wird momentan von einer Baustelle versteckt. Und so war das Reinschlüpfen schon ein ein kleines Abenteuer. 

Beim ersten Umsehen war ich überrascht, dass man so viel Platz hatte, um sich zu bewegen. Früher war es oft schwieriger durch das Geschäft zu gehen, da man ständig Angst haben musste, über einen der zahlreichen Büchertische katapultiert zu werden. Die neue Bewegungsfreiheit mag sicher damit zusammenhängen, dass alles noch recht frisch ist. Trotzdem habe ich das sehr genossen.


Zu meinem Entsetzen wurden die Klassiker aus ihrer Kuschelecke hervorgeholt. In der Zwischendurch-Wagner´schen habe ich mich immer gern im Erdgeschoss in diese bequeme Ecke zurückgezogen und gemütlich gestöbert. Der Standort war für langsame und ruhige Einkäufer wie mich einfach ideal.



Auf meinem Weg durch das Geschäft, sind mir die neuen roten Sessel (falls man sie so nennen kann) aufgefallen. Die sehen ja nett aus, sind aber gar nicht funktional. Ich habe bedenken, dass ich darin einschlafen könnte. Natürlich sind das nicht die einzigen Sitzgelegenheiten. Aber ich vermisse doch die bequemen Sofas aus der Klassiker-Ecke.

Alles in allem gefällt mir das neue Geschäft sehr gut, da der ganze unnötige Kram weg ist. Ich gehe ja in eine Buchhandlung, um Bücher zu kaufen und nicht für Kerzen, DVDs, Ansichtskarten, Spielzeug, Glitzerkugeln oder Seife. Daher stört es mich auch nicht, dass es keine Zeitungen und Zeitschriften mehr gibt. Obwohl man in diesem Bereich mit einer wohlbedachten Auswahl sicher noch weitere Glanzpunkte setzen könnte.

Um die Sache noch aufregender zu machen, habe ich mir überlegt, bei meinen Besuchen in den Buchhandlungen dieser Welt mal nachzusehen, wie viele Bücher von Erich Kästner denn gerade zu finden sind. An diesem Tag waren es gerade mal zwei. Dafür war aber eines dabei, was mir in meiner Sammlung noch fehlt.



Natürlich habe ich auch eingekauft, wie hätte es denn anders kommen können. Dabei habe ich mich für zwei Titel von Bernhard Aichner, etwas aktuelles und einen Manga entschieden. Eine umweltschonende Papiertüte gab es auch noch dazu. Außerdem ein Lesezeichen mit der süßen Eule. Das werde ich sicher demnächst benutzen.

Ich freue mich, dass die Wagner´sche aus den Klauen des Großkonzernes gerettet wurde und werde ihr sicher bald wieder einen Besuch abstatten.

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