28. September 2017

Rezension | Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied ist ein mittelhochdeutsches Heldenepos, das zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. In diesem Werk vereinen sich Stoffe verschiedener Sagenkreise, die wahrscheinlich noch viel älter als das Nibelungenlied sind. Viele werden schon einmal etwas vom Drachentöter Siegfried, Etzel dem Hunnenkönig oder der wunderschönen und starken Königin Brünhild gehört haben. In diesem Werk fließen alle Geschichten um diese und einige weitere Figuren zusammen. 
Wir wissen bis heute nicht, von wem das Nibelungenlied geschrieben wurde. Der Text ist in ca. 37 Handschriften erhalten, die drei Hauptüberlieferungsträger (Die Handschriften A, B und C) wurden im Jahr 2009 ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Trotz dieses hohen Stellenwertes wird das Nibelungenlied heute von eher wenigen Menschen gelesen. Viele kennen sicherlich eher gekürzte oder nacherzählten Ausgaben, wie die von Auguste Lechner. 

Ich habe mich für eine Vorlesung allerdings mit der zweisprachigen Ausgabe von Reclam beschäftigt, da hier die Strophen erhalten wurden und man leicht zwischen der mittelhochdeutschen und der neuhochdeutschen Fassung hin und her springen kann. Ja, der Mittelhochdeutsch-Kurs war nicht ganz umsonst!

Da es mich hier viel zu viel Zeit und Platz kosten würde, den kompletten Inhalt wiederzugeben, verweise ich auf die Wikipedia-Seite zum Nibelungenlied. 

Meine Meinung
Auch wenn ich mich beim Lesen manchmal sehr gelangweilt habe, bereue ich es nicht, die zweisprachige Ausgabe gelesen zu haben. Ich habe mich zwischendurch immer wieder intensiv mit dem Text und der dazugehörigen Sekundärliteratur beschäftigt und habe es so geschafft, die Lektüre einigermaßen interessiert durchzustehen. Empfehlen kann ich die zweisprachige Ausgabe nur denen, die Germanistik studieren oder die bereit sind, sich sehr stark mit dem Text und den Sekundärtexten auseinanderzusetzen. Die nacherzählte Version von Auguste Lechner ist sehr viel leserfreundlicher. Ich habe sie selbst während meiner Schulzeit gelesen und kann diese Ausgabe empfehlen. Jedoch gibt es einen Makel, den diese Ausgabe für mich hat. Lechners Ausgabe erzählt von Siegfrieds Kampf mit dem Drachen, jedoch wird dieser Kampf in der mittelhochdeutschen Fassung nur am Rande erwähnt.  
Ich kann nur sagen: Lest das Nibelungenlied, denn die Geschichte ist eine jener großen Geschichten auf denen alles andere indirekt beruht. Es geht um Konflikte, Kriege, Kämpfe, Intrigen, Liebe, Hass und Verrat. All diese Motive kehren auch heute noch in vielen Romanen auf, da sie untrennbar mit uns Menschen verbunden sind.

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